Auch bei Mahle wird für "eine angemessene" Tariferhöhung gekämpft. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Tarifstreit: Beschäftigte wollen sich nicht abspeisen lassen vom "mickrigen Angebot" der Arbeitgeberseite

Von Anja Schmidt

Bei der Firma Mahle wurde gestern wegen der Tarifauseinandersetzungen gestreikt. Die Beschäftigten legten zwischen 12 Uhr mittags und 4 Uhr morgens die Arbeit jeweils in den letzten zwei Stunden ihrer Schicht nieder.

Kreis Rottweil. Am Tag zuvor waren in Pforzheim 3000 Metaller für die Forderung nach einer Tariferhöhung von fünf Prozent auf die Straße gegangen. Bei den darauffolgenden Tarifverhandlungen am Abend habe die Arbeitgeberseite maßlos enttäuscht, resümierte Thomas Bleile, erster Bevollmächtigter der IG-Metall-Schwenningen. Die Veränderung gegenüber dem ersten Angebot, das bei 0,9 Prozent lag, mit 2,1 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren sei "eine Sauerei", polterte Bleile. Für das Jahr 2016 liege das Angebot daher nur bei einem Prozent und für das Jahr 2017 bei 1,1 Prozent. Nichts habe sich also gegenüber den schäbigen 0,9 Prozent geändert.

Noch eine Frist von einer Woche will die IG-Metall den Arbeitgebern einräumen. Werde die Bedenkzeit nicht genutzt, sei nicht mehr nur der Parkplatz mit etwa 100 Mahle-Mitarbeitern Schauplatz von Protesten. "Dann stehen wir direkt vor den Toren", heißt es kampfeslustig. Bei der für den 10. Mai angekündigten Kundgebung "werden wir deutlich lauter und deutlich mehr sein", schickte Bleile einen Gruß zur Mahle-Führungsetage.