Der frühere Landtagsabgeordnete Franz Schuhmacher, IHK-Geschäftsführer Thomas Albiez, GVD-Vorsitzender Ingo Hell, Landtagspräsident Guido Wolf, Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel sowie die GVD-Gründungsmitglieder Anton Häring und Siegfried Zisterer (von links) Foto: GVD Foto: Schwarzwälder-Bote

GVD feiert Jubiläum: Rückblick auf vier Jahrzehnte

Kreis Rottweil. Vier Jahrzehnte Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller, das war am Freitag Grund zum Feiern für Unternehmer und Prominenz aus der Landespolitik: Der Wirtschaftsverband der Zerspanungsindustrie in der Region blickte zurück auf die Arbeit, die hinter ihm lag und machte zugleich deutlich, dass die Branche gemeinsam eine bessere Zukunft hat, wie Landtagspräsident Guido Wolf, Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel und IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez in ihren Grußworten deutlich machten.

GVD-Vorsitzender Ingo Hell und seine Vorstandskollegen Guido Herrmann, Stefan Schuhmacher und Martin Schuler konnten 80 Gäste zum Jubiläumsabend auf dem Hofgut Hohenkarpfen bei Hausen ob Verena begrüßen. Viele von ihnen sind als Unternehmer selbst in der GVD aktiv, die rund 140 Mitgliedsunternehmen vereint.

Vier Jahrzehnte Geschichte ließ Hell nach der Begrüßung Revue passieren, und er zeigte damit auf, wie viel seit der Gründung des Verbands durch Unternehmerpersönlichkeiten wie Hubert Hermle, Anton Häring oder Siegfried Zisterer bewegt wurde: So machten die vereinigten Unternehmer aus der Zerspanungsbranche ihren Einfluss bei der Entwicklung der Erwin-Teufel-Schule geltend, die heute ein wichtiges Kompetenzzentrum in Sachen beruflicher Bildung ist.

Wirtschaftliche Aktivitäten wie mehrfache gemeinsame Auftritte von GVD-Mitgliedsunternehmen auf der Hannover-Messe und politische Arbeit waren ein Bestandteil der Verbandsarbeit. Doch mehr und mehr verlagerte sich die Aktivität des Verbands auch in Richtung Mitarbeiter- und Nachwuchsgewinnung. Die Bilanz der GVD dazu kann sich sehen lassen, zeige die im Jahr 2000 gestartete Ausbildungsoffensive doch eindrucksvolle Ergebnisse. Seit Beginn der anhaltenden Werbung um Auszubildende kletterte die Zahl der Azubis in technischen Berufen der Branche von 148 auf 566 in diesem Jahr. Neueste Elemente der Ausbildungsoffensive sind das Projekt "Ausgezeichnete Ausbildung" oder ein neuer Film, der zeigt, wie modern und sauber die Arbeitsplätze in den technischen Berufen heute sind.

Ehrengast Guido Wolf unterstrich diese Leistungen und pflichtete Ingo Hell bei, der zuvor einen Wechsel in der Bildungspolitik angemahnt hatte: "Der Mensch beginnt nicht erst mit dem Abitur", sagte Wolf, der die Leistungen der GVD zur Förderung der Dualen Berufsausbildung als herausragend bezeichnete. "Wir werden einen massiven Fachkräftemangel erleben, wenn wir die Unterschiedlichkeit der Menschen nicht berücksichtigen. Das, worüber die Politik nun erst spricht, hat die GVD schon vor langer Zeit erkannt und gehandelt."

Erwin Teufel unterstrich Wolfs Worte und machte deutlich, dass die heutige Unternehmergeneration zwar von anderen, aber kaum leichter zu lösenden Problemen stehe wie die Generation ihrer Eltern. "Umso bemerkenswerter ist es, dass die GVD es geschafft hat, eigentlich im Wettbewerb stehende Unternehmen zu solch einer Gemeinschaftsleistung in der Nachwuchswerbung zu bringen."

Thomas Albiez lobte die Personen hinter der GVD als wichtige Innovatoren und Antriebskräfte der Region. Er glaube, dass sich der Trend zum Verlassen des ländlichen Raums umkehren werde, auch dank solcher Initiativen wie die der GVD.

Dass als Triebkraft hinter der Arbeit der GVD auch ihr Vorsitzender Ingo Hell steht, machte sein Stellvertreter Stefan Schuhmacher deutlich: Schuhmacher überreichte Hell als Anerkennung für bislang fast 22 Jahre als Vorsitzender ein Geschenk der Mitglieder.