Nach schweißtreibendem Tun hat man sich eine Pause verdient. In wechselnden Besetzungen gehen die Schützen derzeit ans Werk. Fotos: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Rottweiler Gilde: Sportschützen haben an ihrem Standort in der Au immer wieder alle Hände voll zu tun

Eine Gemeinschaft, die immer tüchtig um den Erhalt und die Verbesserung ihrer Sportstätten bestrebt ist, zeigt sich in der Rottweiler Au am Neckar, direkt neben der Schindelbrücke. Dort hat die Schützengilde ihre Heimat.

Rottweil (wis). Vor fast genau zehn Jahren wurde mit der Fertigstellung des neuen Schützenhauses ein Coup gelandet, der dem Verein in vielerlei Hinsicht wichtige neue Impulse gab. Fast vier Jahre lang hatte ein Bauteam um die damalige Oberschützenmeisterin Karin Kolberg tatkräftig gewerkelt, um schließlich tatsächlich mit 50 Prozent Eigenleistung das 520 000-Euro-Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Für den seit 2008 amtierenden Oberschützenmeister Günter Hattler stehen Bausachen aber weiterhin mit ganz oben auf der Tagesordnung bei den neben dem Schießsport ins Haus stehenden Aktivitäten. Als weitere herausragende Errungenschaften konnten in den vergangenen beiden Jahren der Einbau einer elektronischen Luftgewehranlage und die Einrichtung eines Freigeländes für die Bogenschützen gefeiert werden. Im Moment widmet sich ein Bauteam der Hofgestaltung. Aus der noch aus der Zeit des Schützenhausneubaus stammenden Schotterpiste wird gerade ein schön gepflasterter Platz gemacht. Nachdem eine Baufirma die bodentechnischen Grundlagen schuf, ging der handwerklich schon vielfach bewährte Schützenbautrupp in Regie von Hattler ans Werk. Gestern nun wurde zum Endspurt geblasen. In wenigen Tagen wird damit auch der Schützenhaus-Vorplatz zur einladenden Visitenkarte beitragen

Silbermedaille könnte weiteren Jugendlichen Appetit machen

Dass mit den neuen Sportstätten, die nicht selten auch im Mittelpunkt von Kreis- und Bezirksmeisterschaften stehen, sich insbesondere im Nachwuchsbereich eine Aufbruchstimmung breit machte, freut nicht nur Jugendleiterin Alexandra Maier, die einige Schützlinge auch in den Förderkader des Landesverbandes gebracht hat. Neben dem Luftgewehrsport lockt Jugendliche vor allem das Bogenschießen. Dazu, dass die bei Olympia auch via TV eindrucksvoll in Szene gesetzte Überraschungssilbermedaillengewinnerin Lisa Unruh nach den Sommerferien für weiteren Zulauf sorgen könnte, hegt Alexandra Maier allerdings gemischte Gefühle. Mehr als 20 begeisterte Jungs und Mädchen betreut sie mit einigen Helfern bereits in ihren Jugendgruppen. Mehr sei aus Kapazitätsgründen kaum machbar.

Übrigens: Der idyllisch gelegene Schützen-Standort hat auch beim Denkmalschutz einen größeren Stellenwert. Schindelbrücke und altes Schützenhaus gelten als zu schützendes Ensemble. Das ist bei allen optischen und baugeschichtlichen Argumenten, die für einen Erhalt sprechen, eine ordentliche Hypothek für die Schützengilde, die in dem alt-ehrwürdigen Schützenhaus allein noch eine moderne WC-Anlage unterhält.