Raum für Büros sehen die Pläne für die Sanierung und Umnutzung der Villa Duttenhofer vor, die Gemeinderäte im Juni besichtigt haben (Bild). Foto: Nädele

Investor hat grünes Licht von Stadt und Denkmalschutz - nach mehr als sechseinhalb Jahren.

Rottweil - Die lange Zeit des Wartens hat ein Ende. Am Mittwochabend lag den Stadträten im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss (UBV) der Bauantrag zur Sanierung der Villa Duttenhofer vor. Das weckt Hoffnungen.

Mehr als sechseinhalb Jahre sind ins Land gezogen, seit zum letzten Mal in der Villa Duttenhofer ein Gericht serviert wurde. Da freute sich gestern Abend in der Sitzung des UBV nicht nur Oberbürgermeister Ralf Broß, "dass wir jetzt in die entscheidende Phase treten können". Es soll wieder eine Adresse für gute Gastronomie werden. Auch einen Tagungs- oder Veranstaltungsraum und Platz für Fremdenzimmer sieht der Bauantrag der Activ Group vor, der die Stadt als Eigentümer das historische Gebäude dazu in Erbpacht überlässt.

Bei der Begehung der Villa im Juni (wir berichteten) hatte Broß den Baubeginn für Herbst in Aussicht gestellt. Und das könnte nun klappen, denn die Ausschussmitglieder gaben den Plänen zur Sanierung und Umnutzung gestern Abend einstimmig ihren Segen. Vielleicht auch mit Blick darauf, dass der Activ Group noch immer die Unterschrift eines Pächters fehlt, stellte der Oberbürgermeister die Vorzüge des Objekts heraus: den attraktiven Standort etwa oder auch wie sehr die Rottweiler an dieser Stelle die Möglichkeit vermissen, gemütlich einzukehren.

Da stimmte Herbert Sauter (CDU) ein. "Was lange währt, wird endlich gut" fragte er gleich nach einem Termin für den Baustart. Und auch Reiner Hils (FFR) findet es "schön, dass es jetzt vorwärts geht". Bei aller Freude blieben die Pläne aber nicht unbeachtet. Jens Jäger (fraktionslos) ließ sich genau erläutern, inwiefern die Toiletten im Untergeschoss des geplanten Anbaus über die Aufzüge auch barrierefrei erreicht werden können. Sauter interessierte sich für die Höhe dieses Anbaus im Vergleich zum abgerissenen Pavillon und Hermann Breucha und Peter Schellenberg (beide FWV) nahmen die Stellplatzsituation unter die Lupe.

Gastronomie im Erdgeschoss, ein Tagungsraum, Toiletten und Lagerräume im Untergeschoss, Platz für Büros im Obergeschoss und Fremdenzimmer unterm Dach – so führte Marcus Kempka, bei der Stadtverwaltung zuständig für Bauordnung und Denkmalschutz den Stadträten die Planung vor Augen. Das Vorhaben ist mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Detail abgestimmt.

Nachdem es am Mittwoch auch vom Ausschuss grünes Licht gab, könnten die Arbeiten beginnen. Jedenfalls hat der Bauherr nun einen Zeitrahmen, denn zwei Jahre nach Erteilen der Genehmigung muss der Bau fertig sein, wie Stadtbauchef Peter Hauser für die gedulderprobten Stadträte anmerkte.