Auf der Suche nach neuen Talenten: Jürgen Sundermann, der einst erfolgreiche Coach des VfB Stuttgart. Foto: Schwarzwälder-Bote

U19-TurnierJürgen Sundermann sichtet

(hs). "Unglaublich", schüttelte Oliver Hauer, Cheforganisator des Oberndorfer U19-Turniers, den Kopf, "so viele Scouts und Spielerberater wie in diesem Jahr haben wir noch nie hier gehabt."

Und man musste schon eine geübtes Augen haben, um diese Spezies überhaupt zu erkennen, obwohl zwei, drei ganz bekannte Namen unter ihnen waren. Der Bekannteste dürfte sicherlich Jürgen Sundermann sein, der mit dem VfB Stuttgart, den er insgesamt dreimal als Trainer betreute, in den späten 70er- und frühen 80er- Jahren große Erfolge feierte.

"Plötzlich stand ein älterer Jahr vor mir und wollte die Aufstellungen haben", erzählte Stadionsprecher Hubert Märländer, der erst nach längerem Nachdenken den unscheinbar daherkommenden "Wundermann" als den ehemaligen Stuttgarter Coach erkannte – wahrscheinlich als einer der wenigen, denn der gebürtige Mühlheimer bewegte sich unauffällig im Rund des Neckarstadion. Und doch gelang es, ihm ein kurzes Statement zu entlocken: "Ein tolles Turnier, aber völlig unverständlich, warum der VfB nicht mehr hier vertreten ist."

Ein anderer aufmerksamer Beobachter war Hansi Kleitsch, der über viele Jahre hinweg die Jugendmannschaften des VfB Stuttgart trainierte, bevor er in die Dienste des Deutschen Rekordmeisters Bayern München trat. Dort quittierte er allerdings den Dienst, nach einem Gespräch mit Sportchef Matthias Sammer.

Inzwischen ist Hansi Kleitsch, der einer der erfolgreichsten deutschen Jugendtrainer ist, bei der TSG Hoffeheim gelandet. "Dort sind wir gerade dabei, wieder etwas richtig Gutes aufzubauen", erzählt der rüstige Ex-Trainer, der sich dieser Sache unter der Regie des Mannheimer Ex-Profis Alfred Schön angenommen hat, nachdem der ehemalige Trainer der TSG, Marcus Babbel, und der einstige Manager Andreas Müller den Laden durcheinander gebracht hattten.

Den ersten Lohn haben die Hoffenheimer ja bekanntlich schon eingefahren, denn diesem Jahr wurden sie mit einem überzeugenden 5:0-Sieg gegen Hannover 96 deutscher A-Jugendmeister. Doch irgendwie hängt sein Herz immer noch an den "Roten", denn auch er kann nicht verstehen, "dass die Stuttgarter hier in Oberndorf bei solch einem hochkarätigen Turnier fehlen. Da sind wohl in der Vergangenheit einige Fehler gemacht worden".