In der kommenden Wettkampfrunde können sich die Zuschauer wieder auf packende Kämpfe beim AV Hardt freuen. Foto: Schleeh Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenTrainer Semih Bosyan möchte im dritten Jahr beim AV Hardt in der Landesliga vorn mitmischen

Von Jürgen Schleeh

Landesligist AV Hardt geht in das dritte Jahr mit Semih Bosyan als Trainer. Die Wettkampfsaison beginnt zwar erst im September und scheint weit weg, dennoch stehen schon jetzt im Frühjahr regelmäßige Trainingseinheiten auf dem Programm.

Schließlich gilt es, die Ringer in Form zu halten. Denn wer ausruht, der baut ab. Bosyan ist ein ehrgeiziger Sportler, der Ziele hat, die er erreichen will und diese Einstellung auch von seiner Mannschaft erwartet. "Das gelingt aber nur, wenn die nötige Fitness vorhanden ist", weiß der einstige Bundesliga-Ringer. In diesen Wochen, wo vor allem für die jüngeren Ringer der Vereine Turniere auf Landes- und Bundesebene anstehen, liegt der Schwerpunkt auf den technischen Feinheiten. Im April folgt eine "Ruhephase" mit dem Augenmerk auf Krafttraining. "Ab Mai beginnt dann die Vorbereitung mit Grundlagen, Kraft und Ausdauer. Ab Juni steigen wir dann richtig ein", gibt der Coach des AV Hardt einen Einblick in das Vorbereitungsprogramm.

"In meinem dritten Jahr hier werde ich noch akribischer arbeiten, im Training muss ein anderer Zug drin sein, jeder Einzelne engagierter mitmachen, den inneren Schweinehund besiegen", unterstreicht Bosyan. In den vergangenen beiden Jahren seien es in den einzelnen Kämpfen oft nur Nuancen gewesen, doch in der Summe machte dies die entscheidenden Punkte aus, ob der AV Hardt letztlich als Verlierer oder Sieger von der Matte ging, sieht der AVH-Coach noch reichlich Potenzial, das es auszuschöpfen gelte.

"Wenn alle gut mitziehen und trainieren, brauchen wir uns vor niemandem verstecken. Bleiben wir dann auch noch von Verletzungen verschont, können wir unter den ersten Drei dabei sein, dürfen aber auch keine Geschenke an die Gegner verteilen. Denn keiner darf glauben, dass es ein Selbstläufer wird, nur weil wir einige Neuzugänge haben", so Bosyan. Markus Flaig ergänzt: "Unser Ziel ist, wenn wir an die Leistung der vergangenen Saison anknüpfen, haben wir eine gute Chance, diesmal ganz vorne mitzuringen".

Personell hat sich beim AV Hardt ebenfalls einiges getan. In der vergangenen Saison ging mit Tomislav Lavric bereits ein Neuzugang auf die Matte, der sich sofort als eine enorme Verstärkung des Landesligisten entpuppte. Für die neue Saison konnte auch dessen jüngerer Bruder, Stjepan Lavric, gewonnen werden. Mit Marcus King hat sich ein ehemaliger Ringer, der in der Jugend des AV Hardt groß geworden ist und zuletzt für den SV Dürbheim aktiv war, dem Verein angeschlossen.

Und dann ist da noch Christian Bösinger, griechisch-römisch Spezialist, der nach seinem zweijährigen Gastspiel in Furtwangen zum Heimatverein zurückkehrt. Es war nicht nur "Heimweh nach Hardt" des 21-Jährigen, dem auch gefällt: "Die Mannschaft hat ein Ziel. Ringen ist vor allem auch ein Hobby, es muss aber auch Spaß machen". Semih Bosyan fügt an: "Christian sieht, dass sich beim AV Hardt etwas bewegt, eine intakte Kameradschaft vorhanden ist. Deshalb gefällt es ihm hier", dem Markus Flaig beipflichtet: "Mit denen zusammen sein, mit denen er das Ringen erlernt hat, das ist das, was Christian reizt".

Sportliche Ambitionen waren für Marcus King der entscheidende Ausschlag, dass er vom SV Dürbheim zurück zum AV Hardt wechselt, sich beim Landesligisten beweisen und behaupten möchte, begründet der Freistilspezialist. "Insgesamt sind wir somit variabler und schwerer auszurechnen", betont der AVH-Trainer, "dass es immens wichtig ist, einen breiten Kader zu haben". Für Semih Bosyan eröffnet sich damit auch die Möglichkeit, sich mehr auf seinen Job als Trainer zu fokussieren. Sollte es jedoch erforderlich sein, geht Bosyan aber auch auf die Matte.

"Das Grundskelett steht schon, aber es kann keiner sagen, dass er sicher in der Ersten ringt. Es muss jeder ins Training kommen und seine Leistung immer wieder abrufen, sonst geht es nicht", macht Semih Bosyan deutlich und fügt an: "Der Konkurrenzkampf hat sich verstärkt, die Spannung muss man immer aufrecht halten. Davon wird auch unsere zweite Mannschaft profitieren." Markus Flaig fügt an: "Mehr Qualität im Training bedeutet, davon profitiert jeder Einzelne", dass es zwischen der Zweiten und Ersten keine so große Kluft gebe.

In der Wettkampfrunde 20144 gibt es zudem Änderungen in einigen Gewichtsklassen, davon verspricht man sich beim AV Hardt einen Vorteil, da dies den eigenen Athleten entgegen komme. Nach Olympia wurden auch einige Regeln für den Ligabetrieb weiter optimiert, was für weitere Attraktivität bei den Zuschauern sorgen soll.