Im Kampf um den Klassenerhalt will das Runde nicht immer in das Eckige. Foto: Müller

Platz zwei wieder in Gefahr. Verfolger machen Boden gut. FC Epfendorf und TSV Böhringen in bestechender Form.

Die Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga ist für den unangefochtenen Tabellenführer BSV Schwenningen so gut wie besiegelt.

Mehrere Fakten sprechen zumindest dafür: Zum einen hat die Vasic-Elf mit dem 2:0 beim starken Aufsteiger VfB Bösingen II nach den vorherigen Erfolgen über den SV Seitingen-Oberflacht, SV Spaichingen, VfL Mühlheim und die SpVgg Bochingen fünf Teams besiegt, die sich direkt hinter dem BSV Schwenningen eingereiht hatten.

Daher ist das Restprogramm eher einfach. Ein weiterer Aspekt, der für den Ligaprimus spricht, ist das Offensivduo Steffen Erbe und Stefan Ringgenburger. Auch gegen die Landesligareserve des VfB Bösingen waren die beiden Torgaranten erfolgreich, schraubten sie ihr Konto jeweils auf 16 Treffer und grüßen weiterhin von der Spitze der Torjägerliste. Und zu guter Letzt ist da noch der Patzer des ärgsten Verfolgers.

Der VfL Mühlheim (36) musste sich überraschend dem SV Spaichingen (32) mit 1:2 geschlagen geben, avancierte Marco Ruf mit seinem frühen Doppelpack zum Matchwinner. Dadurch beträgt der Rückstand auf den immer noch ungeschlagenen BSV Schwenningen bereits 15 Punkte, gerät nun hingegen sogar der Relegationsplatz wieder in Gefahr. Neben dem SV Spaichingen gelang es auch dem SV Gosheim (34), Boden auf den Zweitplatzierten gutzumachen. Der letztlich souveräne 3:0-Erfolg gegen den FC Hardt (18) bringt das Schlusslicht im Abstiegskampf noch weiter in Bedrängnis.

Einen kleinen Achtungserfolg im Tabellenkeller landete indes der SV Tuningen (20) beim 2:2 in Seedorf. Die Elf von Axel Schweizer konnte dabei nicht nur die ersten Treffer nach der Winterpause bejubeln, sondern auch den ersten Punktgewinn seit dem 15. Spieltag feiern.

Während die Talfahrt der SpVgg Bochingen weiter Bestand hat, setzte der TSV Böhringen (22) um den wieder genesenen Spielertrainer Djordje Zec mit dem 4:1-Sieg ein klares Ausrufezeichen an die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt. Den Grundstein für den Sieg legten die TSV-Akteure mit ihrem starken Zweikampfverhalten und dem erfolgreichen Pressing, wodurch den Gästen kaum Räume zur Verfügung standen.

Auch die Verletzung vom jungen Marco Sieber konnte man gut kompensieren, bewiesen die routinierten Merkt-Brüder ihre Torgefahr und trugen sich jeweils in die Torjägerliste ein. Bei der SpVgg war wieder einmal Marco Sumser, nicht nur wegen des verwandelten Elfmeters zum zwischenzeitlichen 3:1, der auffälligste Mann auf dem Platz. Zum wiederholten Male handelte sich Bochingens "Nummer Acht" die "Ampelkarte" ein, scheint Coach Michael Neumann nun zu härteren Maßnahmen gezwungen. Immerhin wartet man weiterhin noch auf den ersten Sieg in der Rückrunde.

Ebenso obenauf wie der TSV Böhringen ist auch derFC Epfendorf(22). Beim 3:1 im Derby gegen den SV Irslingen (18) stand eine Menge auf dem Spiel, doch anscheinend war dies nur den Hausherren bewusst. Von Beginn an präsentierte sich die Leopold-Elf als zweikampfstarke Einheit, brillierte Jonas Schinacher als Kommandogeber in der Viererkette und dirigierte sowohl Vorder- als auch seine Nebenleute. "Vor allem dieses kompakte Auftreten als Team macht mich unglaublich stolz", lobt Coach Peter Leopold seine Truppe. Zum Loben hatte er auch reichlich Anlass, wies man den Lokalrivalen in die Schranken und fuhr den dritten Sieg in Folge ein, wodurch man sich vom Tabellenende bis auf den 10. Platz katapultierte.

Leopolds Pendant Marc Schätzle, Trainer des SV Irslingen war jedoch gar nicht zum Lachen zumute. "Das war heute definitiv nicht bezirksligareif", äußert der Trainer seine maßlose Enttäuschung. Der leidgeprüfte Coach musste nicht nur die dürftige Darbietung seiner Truppe mitansehen, wurde er zudem von den Irslinger Zuschauern aufgefordert, sich für die Leistung zu rechtfertigen. "Man könnte meinen, dass wir mit Absicht absteigen wollen", ließ der Tenor der "eigenen Fans" verlauten.

Keinen wahrlich einfachen Job hatte auch Schiedsrichter Franz Bugiel. Nicht nur, dass er in einer hitzigen und hart geführten Begegnung oft den Gelben Karton zücken musste, beim 1:2-Anschlusstreffer des SV Irslingen war der Unparteiische ebenso gefordert. FCE-Keeper Damian Detta wollte einen hohen langen Ball ins Toraus ablaufen, ein SVI-Akteur setzte – vermutlich schon hinter der Auslinie - energisch nach und A-Jugendspieler Marius Beiter stellte mit dem fünften Saisontor seine bestechende Form unter Beweis.

Durch diesen Sieg gerät zudem der spielfreie SV Waldmössingen (20) wieder noch tiefer in den Abstiegssumpf der Bezirksliga.