Trotz Einschwörens vor den Spielen hat es nicht gereicht: Die HSG Rottweil muss nach lediglich einer Saison wieder den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Foto: Peiker

Handball: Männer der HSG Rottweil verabschieden sich nach einjährigem Intermezzo aus Landesliga.

Die Luft war schon vor dem Bezirksderby in der Landesliga raus. Die bereits zuvor als Absteiger feststehende HSG Rottweil unterlag zum Saisonende beim TV Aixheim mit 27:32 und belegte mit 17:31-Punkten den drittletzten Platz, der zum Klassenerhalt nicht ausreichte.

"Es war natürlich sehr schwer die Mannschaft für dieses Spiel noch einmal zu motivieren", wusste HSG-Trainer Siggi Katzmeier schon im Vorfeld, dass dieses letzte Saisonspiel natürlich bei den meisten Spielern kaum noch Freude aufbrachte.

Vor Wochen hatten sich die HSG-Spieler und das Trainerteam sowie die Fans das positive Szenario ausgemalt, dass dieses Derby für die HSG zum "Saisonfinale" um den Klassenerhalt werden könnte. Dies hätte auch beinahe funktioniert, wäre das letzte Heimspiel und somit das vorletzte Saisonspiel gegen die TG Nürtingen gewonnen worden. Aber die TG erzielte in letzter Sekunde noch den 31:31-Ausgleich und somit war das Schicksal der HSG Rottweil besiegelt.

Als Gründe für den Wiederabstieg sind sicherlich einige zu nennen. In erster Linie natürlich das Verletzungspech, dass gerade in der Vorrunde besonders zuschlug. War im Aufstiegsjahr die Achse Michael und Dennis Huber, Fabian Gubler und Lukas Slongo noch Hauptgarant für den Aufstieg in die Landesliga, fiel dieses Quartett praktisch die gesamte Vorrunde komplett aus. Spielmacher Michael Huber fiel, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls, die komplette Runde aus, Fabian Gubler ging zum Studium nach Bamberg und stand lediglich bedingt zur Verfügung.

Dennis Huber und Lukas Slongo kämpften die gesamte Runde immer wieder mit Verletzungen. "In der Bezirksliga lief es optimal, der Kader war groß und von Verletzungen blieben wir fast verschont. Und dann als Aufsteiger in der Landesliga hat es uns dann böse erwischt", will Katzmeier das Verletzungspech aber nicht als einzigen Grund anfügen.

"Dies wäre zu einfach", weiß auch der scheidende Trainer, der sich in der kommenden Saison ganz auf die Nachwuchsarbeit in der neuen JSG Rottweil kümmern will und von Günther Hejny (wir haben berichtet) abgelöst wird. Gerade in den Spielen gegen die unmittelbare Konkurrenz um den Klassenerhalt hat die HSG Rottweil zu viele Punkte abgegeben.

Gegen Schlusslicht SV Magstadt holte die HSG Rottweil lediglich einen von vier möglichen Punkten, gegen die SpVgg Mössingen dasselbe Bild und auch gegen den Vorletzten, den VfL Kirchheim, wurde ein unterm Strich wertvoller Zähler abgegeben. In allen diesen Spielen wäre auch mit dem vorhandenen Personal ein Sieg möglich gewesen, aber gerade in den Heimspielen gegen Mössingen und Magstadt wurde jeweils in den Schlusssekunden noch der mögliche Sieg hergegeben und in Mössingen führte die HSG schon deutlich um am Ende noch mit 27:30 zu verlieren.

Waren es die Nerven an denen die HSG scheiterte? "Sicherlich auch ein Grund“", so Katzmeier, denn das die Mannschaft eigentlich über das Potenzial für die Landesliga verfügt hat sie in Spielen gegen den Tabellenzweiten HSG Ostfildern (26:26) und gegen den Tabellendritten HSG Schönbuch (25:21) hinlänglich bewiesen. "Dieser Abstieg tut natürlich sehr weh. Aber ich bin überzeugt, dass die HSG Rottweil über tolle Perspektiven verfügt und der Aufstieg auch schnellstmöglich gelingt und die Mannschaft dann auch zu einer festen Größe in der Landesliga wird", betont Siggi Katzmeier.