Das Stadtfest gehört in die Innenstadt, davon sind die Vereine überzeugt. Symbolbild. Foto: © Vankad/Fotolia.com

Umfrage ergibt klares Nein zu Doppel-Event. Einweihungstermin im Mai ist passé.

Rottweil - Das war dann wohl nichts: Die Idee, das Stadtfest 2017 und die Turm-Einweihung zu einem großen Fest zusammenzulegen, wurde von den Vereinen abgeschmettert. Bei einer Umfrage sprachen sich 21 von 25 Vereinen klar dagegen aus.

Wegen der Flut an Terminen im kommenden Jahr war man im Gemeinderat ins Grübeln gekommen. Die CDU hatte schließlich aus Termin- und Kostengründen die Idee vorgebracht, bei der Einweihung des Thyssen-Krupp- Turms auch die Vereine einzubinden – und das Stadtfest quasi vorzuziehen. Zu dem Zeitpunkt war man übrigens noch von der Einweihung Mitte Mai ausgegangen. "Der Mai-Termin kann nicht gehalten werden, das wissen wir jetzt", sagt Oberbürgermeister Ralf Broß gestern Abend im Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss. Ein neuer Termin stehe aber noch nicht im Raum.

Wie dem auch sei: Die Verwaltung hatte den Auftrag, bei den Vereinen die Bereitschaft abzuklopfen, die Ereignisse zusammen zu legen – und das Ergebnis fiel eindeutig aus. Eva Moosmann von der Stadtverwaltung stellte dem Ausschuss gestern Abend die Auswertung der Umfrage vor, an der von 31 angeschriebenen Vereinen 26 teilgenommen hatten. "Können Sie sich grundsätzlich eine Verknüpfung der Eröffnung des Thyssen-Krupp-Testturms mit dem Stadtfest vorstellen?" Diese Frage beantworteten 21 Vereine mit Nein, vier stimmten mit Ja, einer enthielt sich.

Die Begründungen der Vereine sind vielschichtig. Zum einen geht es um die Wertigkeit des Stadtfests: "Es ist eine eigene Veranstaltung und soll das auch bleiben", "Das Stadtfest verliert dadurch", "Dann steht das Stadtfest nicht im Fokus, sondern der Turm", zitierte Eva Moosmann aus den Antworten. Mancher Verein kommt in Terminschwierigkeiten oder kann nach dem Narrentag nicht schon wieder eine große Helferschar mobilisieren. "Die Vereine können hier nur verlieren", lautete ein Statement angesichts der dann parallel stattfindenden Turmeröffnung. Und weil mancher eben auch dort zu Gast sein will, gehe nicht beides gleichzeitig. Nicht zuletzt heißt es: "Das Stadtfest gehört in die Innenstadt".

Auch bei der zweiten Frage zu "möglichen Varianten" hielten die Vereine an ihrem Stadtfest fest – hier waren Mehrfachnennungen möglich: 25 stimmten für das "reguläre Stadtfest 2017 am 9. und 10. September". Die Variante "Verschiebung des Stadtfests auf 2018 zum regulären Termin, parallel zur Göllsdorfer Saukirbe" erhielt lediglich zwei Stimmen, ebenso wie die "Verschiebung auf 2019 zum regulären Termin" und die besagte "Einbindung in die Turmeinweihung" mit je zwei Stimmen.

Der Ausschuss nahm das klare Votum zur Kenntnis. Der Beschluss zum Stadtfest wird erst im Zusammenhang mit dem Haushalt im Januar gefasst. Enttäuscht zeigte sich CDU-Stadtrat Ralf Banholzer von der Haltung der Vereine. "Ich hätte mir hier mehr Entgegenkommen gewünscht", meinte er nicht zuletzt mit Blick auf den Kostenfaktor bei zwei Großveranstaltungen.