Nach dem Abstieg aus der Südbadenliga greifen die Männer der SG Schramberg jetzt in der Landesliga Nord an. Foto: Rudolf Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballViele junge Spieler rücken bei SG Schramberg in Kader / Auftakt gegen Aufsteiger SV Schutterzell

Nach dem Abstieg aus der Südbadenliga starten die Männer der SG Schramberg Ende September mit einem Heimspiel die Landesligasaison. Auftakt ist mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger SV Schutterzell.

Dabei wird sich die Mannschaft im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten deutlich verändert haben. Nach dem Klaus Eickhoff sein Amt als Trainer aufgab, konnte Abteilungsleiter Thomas Allgaier mit dem Wolfacher Jürgen Storz einen sehr erfahrenen und geschätzten Coach gewinnen, der bereits mit dem TV Wolfach große Erfolge feiern konnte. Unter seiner Regie soll der den Umbruch der Schramberger Handball gelingen.

Doch nicht nur an der Seitenlinie weht in der Schramberger Kreissporthalle künftig ein frischer Wind, auch auf dem Parkett wird man viele neue Spieler antreffen. Dabei werden junge motivierte Nachwuchskräfte, alles Eigengewächse der Jugend, die Lücke, die durch zahlreiche Abgänge entstanden sind, mit Leben füllen und der Mannschaft einen neuen jugendlichen Touch verpassen. Mit einem Altersschnitt von 23 Jahren wird die SG Schramberg deutlich verjüngt in die Punktrunde 2014/15 gehen.

Seit mehr als 12 Wochen ackern die Jungs von SGS-Trainer Storz ununterbrochen, um sowohl physisch als auch spielerisch dem Niveau der Landesliga gewachsen zu sein. Dabei legte Storz von Beginn an Wert auf die körperliche Fitness seiner Akteure. Die ersten vier Trainingswochen standen dabei unter dem Motto "Fit for Success" im Fitnessstudio sowie ergänzt durch Einheiten auf dem Trimm-dich-Pfad. Die komplette Mannschaft trat hier geschlossen auf, um gemeinsam an einer erfolgreichen Saison zu arbeiten – auch wenn den ein oder anderen oft die schweren Beine vom Vortag noch plagten.

Durchtrainiert und gestählt läutete Trainer Storz anschließend die zweite Trainingsphase ein, in der wieder des Handballers Lieblingsspielgerät zum Einsatz kam. Storz versucht seit Anfang August vor voll versammelter Mannschaft seine Philosophie vom Handball näherzubringen. Unterstützt wird er dabei von Torwarttrainer Helmut Krissler und Fitnesscoach Tina Fischer.

Zusätzlich spielt sich die SG Schramberg seit einigen Wochen regelmäßig in verschiedenen Testspielen ein, um die nötige wettkampfnahe Praxiserfahrung zu sammeln und erste Änderungen im Spielsystem austesten zu können. Dabei stand man überwiegend höherklassigen Gegnern aus der Südbadenliga gegenüber und konnte auch meist, gestützt durch eine aggressive Deckung und ein variables Angriffsspiel, überzeugen. Zuletzt testete man den eigenen Leistungsstand beim "Huber-Cup" in Elgersweier und bei einem Testspiel gegen den TV Dunningen, bei denen man schon einen deutlichen Fortschritt erkennen konnte.

Doch ein Neuanfang benötigt vor allem Zeit und Geduld. Trotz guter Ansätze wird es noch dauern, bis das "System Storz" in den Köpfen der Spieler angekommen ist – egal ob es das aggressive und sehr variabel aufgestellte Abwehrspiel ist oder das dynamische und laufintensive Angriffsspiel, welches auf einem temporeichen Gegenstoßspiel basieren soll. So wird auch immer wieder deutlich, dass viele Rädchen erst noch ineinander greifen, Laufwege abgestimmt und Spielzüge einstudiert werden müssen. Doch von Trainingseinheit zu Trainingseinheit und von Spiel zu Spiel lernt die junge Truppe dazu, sammelt Erfahrungen und ist stets gewillt sich zu verbessern und die vielen Tipps und Ratschläge von Storz umzusetzen.

Auf Grund des Umbruchs ist es nach dem Abstieg sicher zu früh, davon auszugehen, dass man direkt wieder eine gewichtige Rolle in der Landesliga Nord spielen kann. Für die Mannen von Storz muss daher das Thema "Klassenerhalt" oberste Priorität haben. Ziel ist es, so früh wie möglich Distanz zu den Abstiegsrängen zu gewinnen, um gar nicht erst in den Abstiegsstrudel zu geraten. In diesen tauchte die Mannschaft in der Südbadenliga sofort ein und konnte sich daraus nicht mehr befreien. Dies zu vermeiden kann jedoch nur gelingen, wenn die Mannschaft in einer ausgeglichenen Liga jedes Spiel topmotiviert und fokussiert angeht und dabei stets nach der Faustregel "Der nächste Gegner ist der schwerste Gegner" agiert.