Der 17-jährige Timo Moosmann vom KSV Tennenbronn zeigte eine ganz große Leistung und besiegte Florin Trifan nach Punkten. Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenKSV Tennenbronn verpasst durch 10:15 Übernahme der Tabellenführung

Von Alfred Moosmann

Der KSV Tennenbronn musste auf eigener Matte eine nicht unbedingt erwartete 10:15-Niederlage hinnehmen. Dabei lief die Staffel von Trainer Mathias Brenn von Anfang an einen deutlichen Rückstand von acht Punkten nach.

Die ersten vier wurden dem Gegner Hausen-Zell durch das unbesetzte Papiergewicht kampflos überlassen, die nächsten vier folgten durch eine Schulterniederlage von Kaloyan Kolev im Schwergewicht. Der Tennenbronner konnte nach seiner Verletzungspause dem starken Sven Kiefer nur eine Runde lang Paroli bieten. Dann erzielte der Gast Wertung um Wertung und Kolev ließ sich beim Stand von 1:17 resigniert auf die Schultern legen.

Zur großen positiven Überraschung der Gastgeber wurde Timo Moosmann, der den erfahrenen Florin Trifan respektlos attackierte und mit 7:4-Punkten führte. Die zweite Runde kämpfte er clever weiter und hielt den Abstand zum 10:7-Sieg aufrecht. Bis 96kg hatte Daniel Reiner zwar den klaren Gewichtsvorteil, aber mit Thomas Franke auch einen erfahrenen und grifffreudigen Gegner. Der Tennenbronner konnte gegen Ende der Partie mit zwei "Zweiern" den Kampf zu seinen Gunsten entscheiden, nachdem zuvor die Führung hin und her wechselte.

Unter Wert geschlagen wurde Bogdan Zaharia. Begünstigt durch seine Körpergröße sah der Gästeringer Tobias Greiner für den Kampfrichter aktiver aus und zwei Verwarnungen brachten den Tennenbronner in Zugzwang. Greiner kam dadurch zu teilweise glücklichen Punkten. Die schwerste Aufgabe löste Timo-Marcel Nagel trotz Niederlage zur Zufriedenheit. Er ließ Adrian Recorean, in der Vorrunde noch Überlegenheitssieger, diesmal deutlich weniger zur Entfaltung kommen und sparte der Mannschaft einen Minuspunkt ein.

Die Tennenbronner Niederlage fand ihre Vorentscheidung aber anschließend in einem "Vierer", den Adrian Stockburger kurz vor dem Pausengong in einer turbulenten Situation an Sebastian Rapp vom Gast verlor. Er konnte bis kurz vor Schluss zwar gleichziehen, aber die höhere gegnerische Einzelwertung zwang ihn zur weiteren Offensive, die der Hausen-Zeller mit einem Konter zu seinen Gunsten nutzte. Als sich Alexander Fichter anschließend von Alexander Rümmele per „Durchdreher“ knapp geschlagen geben musste, war auch die letzte theoretische Chance vorbei.

Die beiden Schlusskämpfe hatten dennoch höchsten Unterhaltungswert und trösteten die Tennenbronner Fans über die Heimniederlage hinweg. Fabian Reiner knöpfte Simon Waßmer alles ab, was der sieggewohnte Wiesentäler gegen ihn anbringen wollte. Mit Kraft, Technik und Reaktionsschnelligkeit brachte Reiner schon in der ersten Runde den sensationellen Überlegenheitssieg zusammen.

In ein regelrechtes Wechselbad tauchte Luca Lehmann seine Anhänger. Nach nur 90 Sekunden lag er gegen Patrick Sutter mit 2:8 in Rückstand, wendete das Blatt aber noch zur 11:8-Führung. Kurz nach dem Wiederanpfiff geriet Lehmann plötzlich in eine gefährliche Lage und konnte sich nur mit größter Mühe vor der drohenden Schulterniederlage retten. Dass er anschließend noch die Kraft hatte, seinem gefährlichen Gegner weitere acht Punkte zu entreißen, zeigt von einer außergewöhnlichen Physis.