Der Aquaball kommt gut an. Auch am Dienstag zeigten sich die wenigen Gäste begeistert von dem Wasserspielzeug im Rottweiler Freibad. Foto: Kübler

Freibad-Team hätte sich beständigeres Wetter gewünscht. Bäderleiter: "guter Durchschnitt".

Rottweil - Regentage sind "Aqasoltage" und für den Rottweiler Bäderbetrieb deshalb kein großes Verlustgeschäft. Für die Freibadsaison hätte sich das Freibad-Team dennoch beständigeres Wetter gewünscht. Die Besucherzahlen sind bislang durchschnittlich.

Im Rottweiler Freibad ist es ruhig, nur wenige Besucher entspannen auf Liegen oder im Gras. Kein Wunder, denn entgegen der Wettevorhersage war der Vormittag durchwachsen, der Himmel bewölkt und die Temperaturen lagen unter 22 Grad.

"Es fehlt das konstante Wetter", erklärt Bäderleiter Edgar Bantle. Rund 65.000 Gäste hatte das Freibad seit Saisonstart – das sei ein "guter Durchschnitt". Im Juli und auch bislang im August waren jedoch im Vorjahresvergleich weniger Besucher da. Das liege an dem unbeständigen Wetter, so Bantle. Der Besucherrekord wurde bereits am 28.  Mai geknackt – 3111 Gäste tummelten sich da im Freibad. "Normalerweise haben wir den Rekordtag immer im Juli", sagt Bantle.

Aktionen zu planen mache "keinen Spaß", wenn das Wetter so unberechenbar sei, fügt er an. So sei das Wetter beim Turmspringen nur "okay" gewesen, bei einem Beachvolleyballturnier habe es sogar geregnet. Andere Programmpunkte werden deshalb vom Freibad-Team flexibel geplant, wie etwa eine Wasserrutsche auf der Wiese. Sie wurde vor drei Wochen an einem sonnigen Tag aufgebaut: Auf Planen wurde Seifenwasser gespritzt, um dann zehn Meter weit rutschen zu können. "Das wurde super angenommen", berichtet Bademeister Patrick Paj. Für nächstes Jahr sei bereits eine 30-Meter-Rutsche geplant.

Auch ein Aquaball kommt gut an – am ersten Einsatztag des Balls standen die Besucher in einer langen Schlange, um bei dem Spaß mitzumachen, erzählt Paj. Und auch am Dienstag zeigen sich die wenigen Gäste begeistert von dem Wasserspielzeug. Es sei "witzig gewesen", berichtet etwa Lisa Roth, nachdem sie den Ball ausprobiert hat. Die 18-jährige Schwimmerin des TSV nutzt die Ferien-Trainingspause für einen entspannten Freibadbesuch. Bei gutem Wetter wird der Aquaball in den kommenden Tagen noch ein weiteres Mal zum Einsatz kommen.

Es gibt immer etwas zu tun

Je nach Besucherandrang wird auch der Dienstplan der Mitarbeiter umdisponiert – bei wenig Besuchern bleibt der Kiosk geschlossen, es kommt nur ein Mal eine Reinigungskraft, und es ist nur ein Bademeister vor Ort. Etwas zu tun gebe es dennoch immer, erklärt Paj. Morgens, bevor die Gäste kommen, werden die Becken nach Haaren und anderen Überbleibseln abgesaugt, die Kassen und Automaten sowie die Mess- und Regeltechnik überprüft. Während der Öffnungszeiten gehe es dann um "Kundenbetreuung", meint Paj. Und wenn das Bad abends geschlossen ist, werden die Kassen abgerechnet, der Müll geleert, die Beckenumgänge mit Dampfstrahlern gereinigt.

Das sei ein Job, der Spaß mache, so Paj. Der 36-Jährige ist seit 20 Jahren Bademeister in Rottweil, wo er damals schon seine Ausbildung machte. "Ich mag die frische Luft und die netten Leute", berichtet er. Und es sei schön, zu erleben, wie die kleinen Freibadgäste aufwachsen.

Regentage nimmt auch Edgar Bantle, der nicht nur Betriebsleiter des Freibads, sondern auch des Aquasols ist, gelassen hin. Denn: "Regentage sind Aquasoltage." Schlechtes Wetter mache sich nicht zuletzt dadurch bemerkbar, dass viele Touristen aus dem Schwarzwald ihren Weg ins Aquasol fänden.

Für das Freibad hofft Bantle dennoch auf ein paar wettefreundliche letzte Saisontage. Schließlich seien 90 000 Besucher das Ziel. Etwas Zeit dafür bleibt noch – das Freibad hat regulär bis zum 10. September geöffnet. Plus ein paar Tage Puffer, "wenn es gut läuft". Im vergangenen Jahr blieb das Bad drei zusätzliche Tage geöffnet.