Flüchtlinge aus dem alten Spital sollen ins Neckartal umziehen. Dazu haben die FFR-Stadträte einige Fragen an die Stadtverwaltung. Foto: Otto

Landkreis quartiert Flüchtlings-Familien um. FFR-Stadträte sehen Gesprächsbedarf zu Veränderungen.

Rottweil - Eigentlich ist es Sache der Kreisverwaltung, aber das Forum für Rottweil (FFR) will in einer Sitzung des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss (KSV) des Gemeinderats über die aktuellen Veränderungen in Sachen Flüchtlingsunterbringung reden.

Hintergrund ist der Umzug von Bewohnern des alten Spitals, das bekanntlich zum Hotel umgebaut werden soll. Vergangene Woche hatte deshalb Ute Bott sich bereits mit einem Appell an die Stadträte und die Stadtverwaltung gewandt. Sie hält die Räume im Neckartal für nicht geeignet, wie geplant die Gruppe aus dem Spital aufzunehmen. Bewohner dieser privaten Unterkunft sollen dafür nach Lauterbach umziehen (wir berichteten).

Frage nach Notwendigkeit

In ihrem Antrag fragt FFR nun nach der Notwendigkeit, die Frauen und ihre Kinder sofort aus den Räumen des St. Anna zu verlegen. Auch wie die Kinder dann aus dem Neckartal die Schulen und Kindergärten erreichen oder die Frauen ihre Einkäufe erledigen sollen, hätte die beiden FFR-Stadträte Heide Friederichs und Reiner Hils unter anderem gerne beantwortet. Sie sehen Handlungsbedarf – "auch wenn das Landratsamt für die Unterbringung die Verantwortung hat" –, da die Stadt Rottweil das Bündnis für Flüchtlinge ins Leben gerufen und St. Anna im alten Spital angeboten habe.

Offen war gestern noch, ob die Stadtverwaltung kurzfristig die Fragen aus dem FFR-Antrag gleich in der heutigen Sitzung unter Verschiedenes beantwortet oder ob eine Aussprache im Gremium gewünscht ist. Dann wäre es in der nächsten Sitzung des KSV möglich – am 20. September.

Derweil scheint die Landkreisverwaltung ihre Pläne bereits umzusetzen. Wie Ute Bott am Dienstag schilderte, sei drei betroffenen Familien im Neckartal bei einem Besuch am Montag der Umzug nach Lauterbach für gestern und heute angekündigt worden. Schneller als zunächst geplant, denn bislang habe der 20. Juli als Termin im Raum gestanden. Und: Während das Sozialamt behaupte, die Leute wollten umziehen, höre sie von den Betroffenen ganz anderes.

Indes ist Ute Bott klar: Die Flüchtlinge haben keine Wahl und müssen umziehen, doch für sinnvoll hält sie es nicht. Die Frauen und Kinder im alten Spital bedürften eines besonderen Schutzes und Betreuung. Dafür seien die Voraussetzungen im Neckartal nicht gerade geeignet. Viel von der bisher auch ehrenamtlich geleisteten Arbeit werde kaputt gemacht.