Eine schwarze Kopfbedeckung war zuletzt sein Markenzeichen: So war Rolf Hepp in der Stadt unterwegs. Foto: Familie Hepp Foto: Schwarzwälder-Bote

Rolf Hepp stirbt im Alter von 86 Jahren / Mehr als 40 Jahre war er Leiter der Geschäftsstelle unserer Zeitung

Von Armin Schulz

Rottweil. Er war Jahrzehnte lang das Gesicht des Schwarzwälder Boten: Rolf Hepp. Zunächst war er drei Jahre als Redakteur für unsere Zeitung tätig, über 40 Jahre leitete er dann die Geschäftsstelle in Rottweil und hat sie aus kleinsten Anfängen mit großem Erfolg aufgebaut. Nebenher schrieb er viele Jahre Sonntag für Sonntag für die Sportredaktion Berichte über die Fußballspiele in den verschiedenen Ligen.

Dabei war es ein Zufall, der dazu führte, dass Rolf Hepp überhaupt ins Zeitungsgeschäft wechselte. Jetzt ist Rolf Hepp tot. Er starb mit 86 Jahren in der Nacht auf gestern im Krankenhaus.

Rolf Hepp, unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes, hat tiefe Spuren in der Stadt und in unserer Zeitung hinterlassen. Seit 1951 leitete er die Geschäftsstelle des Schwarzwälder Boten in Rottweil. Damals war sie zusammen mit der Redaktion in der Waldtorstraße 16 in eher beengten Verhältnissen untergebracht. Später, 1964, erfolgte der Umzug in die Königstraße 30. Mehr als 30 Jahre war dies der Standort des Schwarzwälder Boten.

Der Wechsel an den Friedrichsplatz 11 bis 13 geschah ohne "Mister Schwabo", wie er liebevoll und anerkennend genannt wurde. 1992, mit 64 Jahren, ging er in den Ruhestand, ohne sich auszuruhen.

Hepp war gelernter Gärtner. Durch einen Zufall, ein Gespräch über den Zaun, kam der damals 20-Jährige mit dem Zeitungsmetier in Berührung: In Friedrichshafen, wo Hepp in die Lehre ging, grenzte das dortige Pressehaus an die Gärtnerei. Der junge Hepp wurde gefragt, ob er nicht einmal einen Bericht schreiben möge. Er wollte, und das Feuer für das Schreiben war entfacht. Geboren wurde er am 11. März 1928 in Biberach an der Riß. In Friedrichshafen verbrachte er Kindheit und Schulzeit, bevor die Familie im September 1939 nach Rottweil umzog. Sein Vater, ein Bahnmitarbeiter und politisch der damaligen Zentrumspartei nahestehend, wurde aufgrund seiner politischen Überzeugung strafversetzt. Der Sohn besuchte hier die Dietrich-Eckart-Oberschule. Im Krieg war er 1944 mit seiner Schulklasse als Luftwaffenhelfer in Schramberg eingesetzt.

Rolf Hepp hatte eine ausgeprägte politische Ader. Von 1963 an war er Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat der Stadt Rottweil und blieb es 39 Jahre. Bei der Kommunalwahl 1968 wurde Rolf Hepp mit großem Abstand und 7138 Stimmen "Stimmenkönig". Von 1965 an war er zudem Mitglied und Fraktionssprecher der SPD im Rottweiler Kreistag.

Seine Leidenschaft galt dem Sport, speziell dem Fußballverein FV 08 Rottweil. Dort war er im Vorstand tätig. Wenn er von all dem abschalten wollte, zog er sich in seinen Garten im Turmweg zurück. Rolf Hepp war seit 1978 mit Lieselotte Hepp verheiratet. Aus erster Ehe stammen zwei Söhne.

Die Feier zur Bestattung ist am Samstag, 16. August, um 12.30 Uhr in der Friedhofskapelle des Stadtfriedhofs. Statt Blumen und Kränzen bittet die Familie um Spenden für einen sozialen Zweck.