An der 246 Meter langen Festtafel in der Fußgängerzone wird am Samstagabend unter freiem Himmel gespeist. Im Hintergrund schwebt der Flying Table. Da heißt es: schweben, staunen und in luftiger Höhe ein Sektchen trinken. Foto: Ralf Graner/Patrick Nädele

Historisches und Futuristisches, Narrenbrauchtum und Jahrmarktatmosphäre: Rottweil vielfältiger denn je.

Rottweil - So viel auf einmal gab’s in Rottweil wohl noch nie zu erleben: Historisches und Futuristisches, Narrenbrauchtum und Jahrmarktatmosphäre, Partynacht und Feuerwerk – zehntausende Besucher ließen sich das große Turmfest nicht entgehen.

Wir haben uns natürlich umgesehen, ausprobiert und mitgefeiert:

Alle Blicke nach oben

Es ist ein Wochenende, an dem der Blick der Besucher meist in Richtung Himmel gerichtet ist: der Aufzugstestturm, das Riesenrad am Kapellenturm, der Flying Table, an dem die Besucher mit einem Gläschen Sekt über der Stadt schwebend auf den Turm anstoßen, das knallbunte Feuerwerk – und dazu der Blick in die Wolken. Hält das Wetter? Es hält. Am Samstag, als die Besucherplattform beim Thyssen-Krupp-Festakt von Winfried Kretschmann feierlich enthüllt wird, strahlt die Sonne.

Virtual Reality

Die Macher der "Trendfactory" und der Stadt strahlen mit. Ein großes Team hat die Innenstadt am Freitag noch im Regen in einen echten Erlebnispark verwandelt. Am Samstag dann können die Besucher bei blauem Himmel staunend durch die Festmeile ziehen: Stolze Römer, mittelalterliche Gelage und der alte Max von Duttenhofer persönlich zeugen von den Anfängen der ältesten Stadt Baden-Württembergs, als Kontrast lassen sich in riesigen weißen Kapseln per Virtual-Reality-Brille beste Aussichten genießen. Ein Riesen-Iglu wird zum Turm-Kino – und erweist sich besonders am Sonntag als beliebt, als das Wetter unbeständiger wird. Doch trotz mäßiger Temperaturen: Vor allem am Sonntagnachmittagströmen die Leute in Scharen zum Fest. Man isst im Gehen, das hält warm. Und vor den Open-Air-Bühnen lässt sich’s zu groovigen Klängen warmwippen.

Bitte (nicht) füttern

Was wäre Rottweil ohne die Fasnet? Der Stand der Narrenzunft ist ein Besuchermagnet. Bestens geschützt hinter Glas ist ein Maskenschnitzer am Werk und erntet bewundernde Blicke. Und Touristen erkundigen sich vorsichtshalber gleich, wann sie denn nun diesen sagenhaften Narrensprung im nächsten Jahr live erleben können. Das "Bitte nicht füttern"-Schild am Glaskasten des Schnitzers sorgt für viel Geschmunzel, hält die Besucher aber nicht davon ab, es sich selbst ordentlich schmecken zu lassen. Die bewährte Rote Wurst gibt es zwar, sie hat aber bei diesem Fest ordentlich Konkurrenz: Der Street-Food-Market in der Unteren Hauptstraße bietet Pasta, Burger, handgeschnitzte Pommes, Vegetarisches.. und am Samstag lockt die ausverkaufte Turm-Tafel in der Fußgängerzone nicht nur Hungrige, sondern auch viele Schaulustige, die eifrig Fotos schießen. Eine 246 Meter lange Festtafel, im Hintergrund das Schwarze Tor – das ist und bleibt einmalig.

Projekte, Projekte

Bei Säften, Cocktails, Bier und Espresso lässt es sich über das, was da noch so auf die Stadt zukommt, bestens plaudern: Investor Günter Eberhardt hat eine originalgetreue Mini-Hängebrücke in einem Zelt auf dem Friedrichsplatz aufgebaut und erklärt mit Leidenschaft, warum die Brücke zwischen Stadt und Berner Feld gigantisch wird. Und sogar die Aktiv-Group, die derzeit die Villa Duttenhofer umbaut, geht in die Offensive und informiert an einem Stand über ihr Projekt.

Und dann ist da noch...

allerhand, was ein Fest eben zum Fest für die ganze Familie macht. Ein Malwettbewerb, bei dem ein Mega-Turmbild entsteht, ein Skateboard-Parcours beim Rollbrett-Verein, Ballons in Einhorn- Form, tolle kleine Testturm-Exemplare der Holzmanufaktur zum daheim ins Regal stellen, schlafende Rottweiler Welpen und brave Streichel-Esel. Und offene Geschäfte: Viele nutzen die Gelegenheit zum Bummeln und Shoppen. Rottweil hat an diesem Wochenende einfach alles zu bieten.