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Rottweiler Agentur überzeugt Thyssen Krupp und Stadt. Bürgerfest auch in der City.

Die Trendfactory hat gleich doppelt überzeugt: einmal am Montag bei Thyssen-Krupp in Essen, dann am Mittwoch im Gemeinderat. Zweimal erhielt die Eventagentur den Zuschlag: Sie wird die große Turmeinweihung im Mai in Szene setzen.

Rottweil. "Die Trendfactory hat mit ihrem Konzept absolut überzeugt", sagt Oberbürgermeister Ralf Broß, der beim Pressegespräch über die Entscheidung in nicht öffentlicher Sitzung berichtet. Dabei habe man, so betont er, am Mittwochabend noch gar nicht gewusst, für welche Agentur sich Thyssen-Krupp entschieden hatte.

Die Stadt und der Weltkonzern hatten jeweils eine Agentur gesucht, die das große Eröffnungswochenende konzipiert, plant und umsetzt. "Thyssen-Krupp plant die Eröffnung des Aufzugstesturms auf dem Berner Feld in eigener Zuständigkeit, die Stadt plant das Bürgerfest dazu – auf eigene Kosten", erklärt Broß.

Im August seien die Agenturen, die es in die engere Wahl geschafft haben, gebrieft worden, was erwartet wird. Wichtiger Punkt sei dabei vor allem für die Stadt gewesen, dass die Innenstadt mit einbezogen und eine Verbindung zum Berner Feld geschaffen wird. "Es soll ein großes Fest werden, nicht eines, das auf zwei Örtlichkeiten verteilt ist", so Broß. Wie nun die Trendfactory diese und weitere Aufgaben in ihrem Konzept gelöst hat, soll noch nicht verraten werden. Dass es nun eine gemeinsame Agentur ist – und dann noch aus Rottweil, sei laut Broß ein Glücksfall.

"Wir sind sehr stolz, im Pool der namhaften Agenturen diesen Erfolg errungen zu haben", freut sich Geschäftsführer Thomas Wenger, der schon wieder bei einer Konferenz in Hamburg weilt. Er und Partner Mike Wutta hatten das Konzept in Essen und Rottweil überzeugend präsentiert. Der lokale Faktor und das Know-how zu Details seien dabei wichtig, aber nicht entscheidend gewesen, meint Wenger. Das Konzept habe sicherlich durch die Ganzheitlichkeit, sprich Einbindung aller Beteiligten auf VIP- und Bevölkerungsebene, überzeugt. Ebenso wichtig sei aber auch die Darstellung der Alleinstellungsmerkmale und Präsentation von Thyssen Krupp und der Stadt Rottweil. Und welche Dimension hat das Projekt für das erfahrene Trendfactory-Team? "Es ist nicht das größte Projekt der letzten Jahre, aber mit Sicherheit das emotionalste, da es ein Heimspiel ist", so Wenger.

Auch bei Thyssen-Krupp ist man höchst zufrieden: Nicht zuletzt schaffe eine gemeinsame Agentur natürlich Synergien. "Umso mehr freuen wir uns, dass sich auch die Stadt Rottweil für unseren Favoriten entschieden hat. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Umsetzung", teilt das Unternehmen mit.

Jetzt werde es laut Broß weitere Gespräche mit der Agentur geben, dann gehe es an die Ausarbeitung des Konzepts. Dabei wird die im Gemeinderat aufgekommene Idee eine Rolle spielen, eventuell das Stadtfest auf das Eröffnungswochenende im Mai vorzuziehen (wir berichteten) und so die Vereine einzubinden. Verlaufen die Gespräche mit den Vereinen positiv, könnten auch zusätzliche Mittel aus dem Stadtfesttopf in das Eröffnungswochenende fließen. Bislang sind für 2016 50 000 Euro, für 2017 dann nochmal 150 000 Euro im Haushalt eingestellt. Damit kann die Trendfactory planen. "Das Budget bei Thyssen-Krupp wird etwas höher ausfallen", schmunzelt Broß. Einzelheiten will auch der Konzern nicht verraten. "Die Konzepte sind noch nicht spruchreif", heißt es.

Auch was die zu erwartenden Ehrengäste betrifft, hält man sich noch mit Aussagen zurück. "Das wäre rein spekulativ." In Rottweil hofft man natürlich auf hochkarätige Gäste mit großer Strahlkraft. Schon seit Bekanntwerden des spektakulären 40-Millionen-Euro-Projekts ist immer wieder die Rede davon, dass die Einweihung des Aufzugstestturms, der international Beachtung findet, ein Fall für die Bundeskanzlerin höchstselbst wäre.

Thyssen-Krupp sagt dazu – noch – nichts, wohl aber zum Beginn der Forschungstätigkeit im Testturm: "Damit werden wir im Dezember beginnen." Im Mai folge dann die Eröffnung und die Freigabe der Besucherplattform. Auszuklügeln wäre da noch, wer am Eröffnungswochenende mit tausenden von Besuchern tatsächlich das Vergnügen haben wird, in 232 Metern Höhe zu stehen. "Da gibt es unterschiedliche Ansätze", sagt Ralf Broß. Aber es soll beim großen Fest zur Turmeinweihung auch noch viele andere Attraktionen geben.