Timo Moosmann vom KSV Tennenbronn mit den in Lettland errungenen Trophäen Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenNachwuchsathlet des KSV Tennenbronn überrascht auf internationaler Bühne

Von Alfred Moosmann

Mit dem Bundesadler auf der Brust und ausgezeichnet mit Pokal, Silbermedaille und Urkunde, kehrte Timo Moosmann vom KSV Tennenbronn mit berechtigtem Stolz von einem internationalen Wettkampf zurück.

Moosmann war Ende März mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft in der lettischen Hauptstadt Riga zu Gast bei einem Turnier, das von internationalen Auswahlteams hochklassig bestückt wurde. Die deutsche Mannschaft wurde von Bundestrainer Jürgen Scheibe betreut und der südbadische Landestrainer Mario Sachs fungierte als Assistent. Mit ihm zusammen starteten der Tennenbronner Timo Moosmann, sowie Marius Weiß aus Triberg und Felix Krafft aus Adelhausen vom Olympiastützpunkt Freiburg nach Frankfurt, wo die Mannschaft zum Flug nach Riga zusammen traf.

Noch am Freitagabend ging es zur Gewichtskontrolle, die Wettkämpfe gingen am Samstag und Sonntag über die Matten. Der angewandte internationale Turnier-Modus forderte die Ringer wie immer punktgenau zu höchster Konzentration und Leistung, denn er reduziert zwar die Zahl der Kämpfe, aber schon eine Niederlage bedeutet das Aus.

Timo Moosmann ging in der Klasse bis 62kg auf die Matte. Im ersten Kampf traf er auf den österreichischen Juniorenmeister Anjin Schedler, der im Nachbarland aktuell auch schon Vizemeister der Männer geworden ist. Dieser Herausforderung war Timo Moosmann aber bestens gewachsen und erzielte nach einer 8:0-Führung den finalen Schultersieg.

Danach ging es mit einem Gegner weiter, der Timo Moosmann nicht unbekannt war, und gegen den er keine guten Erfahrungen mitbrachte. Der Pole Patryk Olenczyn steht in der deutschen Mannschaftsrunde in den Diensten des StTV Singen und beim letzten Aufeinandertreffen als Papiergewichtler im Jahr 2013 unterlag Timo Moosmann einmal auf den Schultern und das zweite Mal deutlich mit 0:10. Auch in Riga übernahm Olenczyn das Kommando und zog bis zur Pause auf 7:0 davon. Der physisch sehr starke Tennenbronner wendete das Blatt in der zweiten Kampfhälfte zu seinen Gunsten, aber der hohe Rückstand war gegen den starken Gegner natürlich kaum zu toppen.

20 Sekunden vor Kampfende startete Timo Moosmann erfolgreich einen Beinangriff mit "Durchdreher", zog aus dieser Aktionsfolge vier Punkte und schaffte damit einen nicht mehr für möglich gehaltenen 10:9-Punktsieg. Das bedeutete gleichzeitig den Einzug ins Finale gegen den georgischen Juniorenmeister und Dritten der Kadettenweltmeisterschaft, Todua. Dieser hatte auf alle Techniken von Timo Moosmann die bessere Antwort und gewann technisch überlegen mit 10:0. Die Silbermedaille ist für den Tennenbronner, der im ersten Juniorenjahr steht, jedoch ein ganz herausragender Erfolg seiner Ringerkarriere.

Das sieht auch Bundestrainer Jürgen Scheibe so und sprach gleich die nächste Einladung aus ins russische Kaliningrad, wo in drei Wochen wieder ein Turnier des Nationalkaders ansteht. Eine Nominierung zur nächsten Europameisterschaft ist für Timo Moosmann noch nicht drin, da der Platz durch Niklas Dorn belegt ist. Der zwei Jahre ältere Hesse wird jedoch danach die Altersgrenze überschreiten und in der Nachfolge sind die Chancen wieder vorhanden. Timo Moosmann ist immerhin als Trainingspartner bei den Vorbereitungen zur EM schon vorgesehen.