Ellen Bechtold, Annette Strohmaier, Renate Hammermeister und Roswitha Hofsäss schauen sich Bilddokumente aus früheren Zeiten an und freuen sich. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Kindergarten Sonnenschein feiert 50-jähriges Bestehen / Alte Bilder werden gesucht

Von Stefanie Siegmeier

"Ach wie schön...", "Weißt du noch?", "Ach ja stimmt, ich erinnere mich...". Es ist wie ein Eintauchen in alte Zeiten, als sich Renate Hammermeister und Roswitha Hofsäss mit Annette Strohmeier und Ellen Bechtold im Kindergarten Sonnenschein – oder Birkenweg, wie er bis zum Jahr 2006 hieß – treffen.

Rottweil. Auf dem Tisch verteilt liegen alte Bilder. Derzeit laufen die Vorbereitungen für das Jubiläum der Einrichtung. Am 26. Juni wird das 50-jährige Bestehen des Kindergartens mit einem Gottesdienst und einem großen Fest gefeiert. Bis dahin gibt es noch alle Hände voll zu tun.

Roswitha Hofsäss, die den Kindergarten 22 Jahre lang geleitet hat, bis Annette Strohmaier die Leitung vor 20 Jahren übernahm, und Renate Hammermeister, die ebenfalls viele Jahre in der Einrichtung tätig war, unterstützen die beiden Pädagoginnen bei der Vorbereitung.

Reiche Geschichte

1966 wurde der Kindergarten im Birkenweg eröffnet. Geleitet wurde er von Ursula Lilienthal. Unterstützt wurde sie von Dorothea Seils. 20 Kinder sollen es zu Beginn gewesen sein. "Dass die Eltern ihre Sprösslinge unbesorgt wegschicken können, dafür sorgte Pfarrer Tag schon bei der sorgfältigen Auswahl der Kindergärtnerinnen", heißt es in einem Zeitungsartikel von der Eröffnung. Ursula Lilienthal kam aus Stuttgart, Dorothea Seils aus Weilheim bei Tübingen. Weiter heißt es in dem Artikel: "Sei brav und folg’ schön der Tante". Tanten gibt es heute im Kindergarten längst nicht mehr, und auch der Umgang mit den Kindern hat sich gewandelt. "Den Eltern ist es sehr wichtig zu wissen, was ihre Kinder tun. Sie interessieren sich viel mehr dafür als früher", freut sich Annette Strohmaier.

Die Anzahl der Kinder stieg in den ersten Jahren schnell an. "Ich hatte mal 40 Kinder in einer Gruppe und war ganz allein", erinnert sich Renate Hammermeister. So etwas wäre heute undenkbar. Eingewöhnung habe es damals auch nicht gegeben. "Die Mütter haben die Kinder hier einfach abgegeben und sind gegangen", erzählt Hammermeister weiter. Immer wieder habe es auch Herausforderungen gegeben, erinnert sich Roswitha Hofsäss. Die Zeit der antiautoritären Erziehung sei eine große Herausforderung für alle Erzieherinnen gewesen, betont sie. Der stetige Wandel der Gesellschaft mache auch vor dem Kindergarten nicht Halt.

Ein großes Lob sprechen Annette Strohmaier und Roswitha Hofsäss den jeweiligen Pfarrern aus. "Die Pfarrer haben sich immer für die Kindergärten eingesetzt und uns immer unterstützt", so die lobenden Worte. Ein Meilenstein war sicher die Erweiterung des Kindergartens vor ein paar Jahren.

Vorfreude aufs Fest

Das frühere Leiterinnenhaus, das unmittelbar neben dem Kindergartengebäude steht, hat die evangelische Kirchengemeinde zusammen mit der Stadt umgebaut und damit die dringend erforderlichen Nebenräume geschaffen. Entsprechend der Zertifizierung des Kindergartens als "Haus der kleinen Forscher" sind neben Büro und Küche auch ein "Forscherraum" und ein "Wörterstudio" untergebracht. Die Kinder fühlen sich hier wohl und nutzen die Räume rege.

Mehr als 50 Kinder besuchen den zweigruppigen Kindergarten im Birkenweg und werden von drei Erzieherinnen, einer Kinderpflegerin und einer "PIA"-Kraft betreut.

Sie alle freuen sich schon auf das große Jubiläumsfest am 26. Juni, das um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Predigerkirche beginnt. Ab 14 Uhr gibt es dann unter dem Motto "Wir sind Kinder einer Welt" ein Fest im Kindergarten, zu dem auch alle ehemaligen "Kinder" und Erzieherinnen willkommen sind.  Um noch besser in Erinnerungen schwelgen zu können, sucht Annette Strohmaier weiter Bilder aus vergangenen Zeiten. Kontakt unter Telefon 0741/86 61 (Annette Strohmaier).