Im Studienzentrum der HFU diskutierten Vertreter von Handwerk und Industrie über die richtige Ausbildung. Foto: HFU Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Arbeitskreis Schule-Wirtschaft diskutiert im Studienzentrum Rottweil

Wie ist man beruflich erfolgreich – mit und ohne Studium? Um diese Frage zu diskutieren, traf sich der Arbeitskreis Schule Wirtschaft zu einer Herbstrunde im neuen Studienzentrum der Hochschule Furtwangen (HFU) im Neckartal in Rottweil.

Rottweil. Die Leiterin des AK Schule Wirtschaft, Christine Schellhorn, sowie die Dekanin der Fakultät Mechanical and Medical Engineering der Hochschule Furtwangen, Margareta Mueller, freuten sich, viele Vertreter aus den Schulen und der lokalen Industrie- und Handwerksbetrieben zur Diskussionsrunde begrüßen zu können.

Anlass zur Diskussion war, dass viele Handwerker und Industriebetriebe sich beklagen, dass sie keinen qualifizierten Nachwuchs mehr bekommen. Der Trend unter Schulabgängern scheint immer mehr zum Studium zu gehen. Demgegenüber steht eine relativ hohe Abbruchquote im Studium. Wie also können Schulabgänger entscheiden, welcher Berufsweg der richtige für sie ist?

Dazu stellten Günter Seitz, Geschäftsführer der Holzmanufaktur Rottweil, als Vertreter des Handwerks und Volker Bucher von der Hochschule Furtwangen, die aus ihrer Sicht wichtigen Erfolgsfaktoren für den beruflichen Erfolg vor.

Ähnliche Erfolgsfaktoren in beiden Karrierezweigen wichtig

Im Gespräch stellte sich heraus, dass für beide Wege, sowohl für die Karriere im Handwerk, als auch für die akademische Laufbahn ähnliche Erfolgsfaktoren relevant sind. Wichtig sei, dass man aus Fehlern lernt, sich auf ein Kernthema mit einer klar definierten Zielgruppe spezialisiert und sich nicht verzettelt.

Doch welche Kriterien sind für die Entscheidung für ein Hochschulstudium oder ein Handwerk ausschlaggebend?

Die Schlüsselqualifikationen für beide Wege sind laut Mittelung Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative. Es liege in der Verantwortung jedes einzelnen, durch Ausprobieren im Rahmen von Schnupperkursen oder selbst organisierten Praktika herauszufinden, welcher Weg der passende ist.

Wichtig dabei ist, dass Schulabgänger verantwortungsbewusst mit genau definierten Fragestellungen ein Praktikum antreten und nicht ohne konkrete Fragen Zeit absitzen. Ein Jahr im Ausland warten, dass die Eingebung von selbst folgt, wäre laut Seiz und Bucher der falsche Ansatz für die richtige Berufswahl.

Peter Käpernick vom Strategieforum Freiburg präsentierte ergänzend seine Herangehensweise an das Thema: Da Menschen im Spiel offener sind und schneller die wahren Beweggründe oder wunden Punkte nennen, wählt er die Form eines strategischen Brettspiels. Dies dient beispielsweise dazu, die Erfolgsfaktoren um das Thema Industriewelten 4.0 zu diskutieren und damit die Selbstreflexion der Schulabgänger zu fördern, indem sie spielerisch die eigenen Grenzen überschreiten.  Im HFU Studienzentrum Rottweil bietet die Hochschule Furtwangen seit Herbst im Rahmen von Oberstufenpraktika für Schüler der Rottweiler Gymnasien den Raum, um sich in der Hochschulwelt auszuprobieren. Auch die Holzmanufaktur Rottweil bietet solche Schnuppermöglichkeiten an. Über das Modell "Studium Plus" besteht an der Hochschule Furtwangen auch die Möglichkeit, eine Ausbildung in der Industrie mit einem Bachelor-Studium zu verbinden.