Wie ein Energiemessgeräte benutzt wird, bekommen Schüler erklärt. Fotos: Schule/Bork (Pixelio) Foto: Schwarzwälder-Bote

Agentur des Kreises sensibilisiert 500 Schüler für den sparsamen Umgang mit Energie

Rottweil. Im Kreis Rottweil wurden im vergangenen Schuljahr rund 500 Schüler von der Energieagentur Landkreis Rottweil/Tuttlingen über das vom Land Baden-Württemberg geförderte "Stand-by Projekt" zum sparsamen Umgang mit Energie unterrichtet. Dieses Projekt haben vor Kurzem die fünften Klassen der Klassenstufe neun der Realschule Rottweil im Rahmen des Physikunterrichts umgesetzt. Dabei lernten die Schüler, wie man Energie einsparen kann. Rolf Halter von der Energieagentur besprach mit ihnen Möglichkeiten der Energiegewinnung, wobei er auf die vorhandenen Kenntnisse aufbaute.

Spannend wurde es beim Thema Energiesparen. Die Schüler wurden in die Bedienung eines Energiemessgeräts für elektrische Energie eingewiesen und untersuchten mit dessen Hilfe elektrische Geräte auf ihren Energieverbrauch. Beispielrechnungen belegten, wann und unter welchen Umständen sich etwa die Umstellung auf Energiesparlampen lohnt.

Am Beispiel verschiedener Energieeffizienzklassen für Kühlschränke und Fernsehgeräte wurde gezeigt, dass allein der Kaufpreis langfristig nicht die tatsächlich entstehenden Kosten abdeckt. Energiesparen lohne sich also nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch aus Kostengründen. Das eigentliche Ziel des Projekts aber war es, zu zeigen, wie viel Energie man durch Vermeiden des Stand-by-Betriebs vieler Geräte einsparen kann. Deshalb erhielten die Schüler die Aufgabe, mit Hilfe der von der Energieagentur zur Verfügung gestellten Energiemessgeräte zuhause den Verbrauch einiger Geräte im Stand-by-Modus zu ermitteln. Diese Ergebnisse wurden anschließend im Physikunterricht zusammengetragen und analysiert.

Schnell war den Schülern klar, dass es sich neben dem Umweltaspekt auch finanziell lohnt, den Fernseher, Computer, Drucker, Sat-Receiver, DVD-Player, Hifi-Anlage, Kaffeeautomat und viele andere Geräte ganz auszustecken oder über Steckdosenleisten mit Schalter vollständig vom Stromnetz zu trennen, wenn diese Geräte gerade nicht in Gebrauch sind.

Die Messungen der Schüler ergaben allein für einen durchschnittlichen Haushalt mit vier Personen ein Einsparpotenzial von annähernd 160 Euro pro Jahr an Energiekosten. Erstaunt waren die Schüler, dass dieser Wert, hochgerechnet auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland, ein ganzes Kernkraftwerk überflüssig machen würde. Die Einsparung läge dann bei rund 15 Gigawattstunden, dies entspricht nach derzeitigem Strompreis etwa 3,5 Milliarden Euro.

Dass man nebenbei auch noch 360 Tonnen CO2 je Haushalt und Jahr verhindert, sei nur am Rande erwähnt, aber aus Umweltschutzgründen nicht zu vernachlässigen. So hätten die meisten Sparmaßnahmen wenig mit Verzicht zu tun. Es gelte einfach, die Energie besser zu nutzen, um echte Stromfresser zu eliminieren. Diese direkte Information kam bei den Schülern gut an, und sie brachten sich bei dem regen Austausch aktiv in den Unterricht ein.