David Graf (in der Mitte am Ball) von der HSG Rottweil konnte sich in Mössingen nicht so gut ins Szene setzen wie im vergangenen Heimspiel gegen die HSG Ostfildern. Foto: Peiker Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballHSG Rottweil kann im Landesliga-Abstiegskampf nur noch ein Wunder retten

Von Markus Peiker

Jetzt wird es sehr schwer für die HSG Rottweil, noch den Klassenerhalt in der Landesliga zu schaffen. Mit 27:30 zog die Mannschaft von HSG-Trainer Siggi Katzmeier beim direkten Konkurrenten, der SpVgg Mössingen, den Kürzeren.

Damit schwinden die Hoffnungen auf den Klassenerhalt auf ein Minimum. Dabei hatte dieses "Abstiegs-Endspiel" für die HSG Rottweil so gut angefangen, lag beim Mitaufsteiger nach einer Viertelstunde bereits mit 10:4 vorne. "Dies ist aber im Handball noch nicht die halbe Miete", hatte Rottweils Trainer Katzmeier schon eine böse Vorahnung. Und so kam es auch. Nach einer Auszeit rückten die Mössinger immer näher heran.

Dies lag aber in erster Linie daran, dass sich die HSG nicht mehr an die Marschroute hielt und in der Offensive nicht mehr so zielstrebig agierte. "Zudem haben wir auch in der Defensive nicht mehr so konzentriert gearbeitet", erkannte der Trainer. Zu allem verletzten sich Holger Eisenack und Michael Ettwein. "Beide zogen sich Bänderverletzungen am Fuß zu und konnten in der zweiten Halbzeit lediglich bedingt eingesetzt werden", so der HSG-Trainer, dem somit auch im Laufe der Spielzeit zwei wichtige Alternativen wegfielen. Trotzdem hatten die Gäste, die von nahezu 100 Fans unterstützt wurden, auch izweiten Durchgang noch alle Chancen, als die Mannen von Siggi Katzmeier beim Stande von 20:20 auf 23:20 in Front gingen.

"Auch da hätten wir die Partie noch für uns entscheiden können", trauerte Katzmeier dem zweiten "Matchball" in dieser Partie nach. Aber auch beim zweiten Versuch scheiterten die Rottweiler Handballer an ihren Nerven, gewährten den Mössingern einen 6:1-Lauf, war beim 26:24 die Vorentscheidung gefallen. Zu allem Überfluss kam auch noch eine zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidung hinzu.

Beim 28:27 wurde eine Aktion von Michael Ettwein als Stürmerfoul des Rottweilers gewertet. "Er hatte den Ball und wurde selbst gefoult. Aus dieser Aktion heraus erzielte Mössingen das 29:27 und Michael Ettwein kassierte im Nachhinein auch noch zwei Minuten", wusste der Rottweiler Trainer, dass, neben dem eigenen Unvermögen auch Pech hinzu kam. Selbst Mössingens Trainer Florian Seidel stellte fest: "Ihr wart eigentlich die bessere Mannschaft."

"Wir werden aber nicht aufgeben. Wir haben noch vier Spiele und Mössingen lediglich noch drei. So lange rechnerisch alles möglich ist, wollen wir alles versuchen", gibt sich Katzmeier kämpferisch. Nach dem Spiel versuchten die vielen Rottweiler Zuschauer auch, ihre Mannschaft wieder aufzubauen, spendeten den Jungs Zuspruch – und vielleicht steht die HSG im Abstiegskampf tatsächlich noch einmal auf.