Referat: Ethik und Geldanlage fallen auf fruchtbaren Boden

Rottweil. Im Zuge der Finanzkrise hat die Skepsis gegenüber großen Geldinstituten deutlich zugenommen. So gibt es einen Trend zu ethischen Geldanlagen. Auf Einladung des Weltladens Rottweil und der Lokalen Agenda trafen sich rund 40 Personen im Kutschenhaus im Kapuziner zu einer Informationsveranstaltung über die Kreditgenossenschaft Oikocredit.

Die Referentin Christina Alff verwies darauf, dass die 1975 vom Ökumenischen Rat der Kirchen gegründete Genossenschaft Kredite nur an Partner vergebe, die Kriterien wie die angemessene Honorierung der Arbeit, gesundheitliche Versorgung, ökologische Produktion und nachhaltige Orientierung gewährleisten. So erfuhr bereits 1977 die bolivianischen Bauernkooperative El Ceibo, die als Pionier für den Anbau von Bio-Kakao gilt, Unterstützung durch Oikocredit. Das geschah damals in Zusammenarbeit mit der Fairhandelsgesellschaft GEPA. El Ceibo hat sich prächtig entwickelt und versorgt heute den Fairen Handel weltweit mit hochwertigem Kakao.

Alff betonte, dass Transparenz ein wichtiger Aspekt der ethischen Geldanlage sei und die Anleger umfassend Einblick erhielten, was mit ihrem Geld passiert. Sie räumte aber auch ein, dass es Projekte gebe, die scheitern. Oikocredit vergibt Darlehen an mehr als 800 Kunden in 65 Ländern des Südens.

Zum Ende betonte die Referentin, dass es bei einem geschätzten Privatvermögen von 5000 Milliarden Euro in Deutschland noch genug Entwicklungspotenzial für die ethische Variante gebe. Der Weltladen Rottweil ist übri-gens seit vielen Jahren treuer Anleger bei Oikocredit.