Verantwortlich in der Sitftung Lernen-Fördern-Arbeiten (von links): Albert Risch, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Prokurist Michael Sauter, Geschäftsführerin Sandra Bandholz, und Fritz Link, Aufsichtsratsvorsitzender Foto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

"Lernen-Fördern-Arbeiten" setzt 6,8 Millionen Euro mit

Von Verena Schickle

Kreis Rottweil. Die Bildungslandschaft ist im Umbruch: Das erleben nicht nur die Schulen im Land, sondern auch die freien Bildungsträger. Der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten mit Sitz in Rottweil geht es da nicht anders. Hinter ihr liegt ein Jahr voller Veränderungen.

Hervorgegangen ist die Stiftung einst aus den beiden gemeinnützigen Vereinen "Fördergemeinschaft der Ivo-Frueth-Schule" (Oberndorf) und dem "Verein für Jugend- und Berufshilfe" (Villingen). Ging es zunächst darum, Jugendlichen den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu erleichtern, kamen immer neue Aufgabenfelder dazu, und die Stiftung wuchs. Inzwischen beschäftigt sie 150 feste Mitarbeiter und noch einmal so viele freie Dozenten.

Neues Vorhaben: Flüchtlinge an Firmen vermitteln

Darüber hinaus ist sie nicht mehr nur in ihrer Stammregion Schwarzwald-Baar-Heuberg vertreten. Inzwischen gibt es neben Rottweil und Villingen auch Schulungszentren in Pforzheim, Mannheim sowie Freiburg, Lörrach, Offenburg, Ravensburg und Ulm.

Sandra Bandholz, Vorsitzende des Vorstands und Geschäftsführerin der Stiftungsbetriebe, zog kürzlich Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr. "Wir haben einen Umsatzsprung hingelegt", erklärte sie. 2014 belief sich der Umsatz auf 6,8 Millionen Euro (2013: 5,5 Millionen Euro). Weil die Stiftung viel neues Personal eingestellt und in neue Standorte investiert hat, rechnet Bandholz mit einer schwarzen Null als Jahresergebnis. Zu den Schulungszentren kommen so weitere Räumlichkeiten, die die Stiftung in ganz Baden-Württemberg angemietet hat.

Entsprechend groß ist ihr Portfolio: unter anderem Schulzsozialarbeit, Angebote in der Erwachsenenbildung, im Bereich Reha und beim Übergang von der Schule in den Beruf, ausbildungsbegleitende Maßnahmen, Erwachsenenbildung und die Trägerschaft von Kinderkrippen.

Besonders hebt Sandra Bandholz dabei die Vorbereitungskurse auf die Schulfremdenprüfung zum staatlich anerkannten Erzieher hervor. Damit reagiere die Stiftung auf den Erziehermangel. Derzeit lassen sich in den Schulungszentren der Stiftung rund 500 Personen für den Beruf fit machen.

Als künftige Arbeitsbereiche nennt die Geschäftsführern beispielsweise die Vermittlung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Es sei eine Laufarbeit, um tatsächlich jemanden in einem Unternehmen zu platzieren, erklärt Bandholz. An Konzepten, die das erleichtern könnten, arbeitet die Stiftung bereits.