Sind guten Mutes so kurz vor den ersten Hammerschlägen (von links): Investor Frank Dörflinger, Simone Maiwald, Fachbereichsleiterin Jugend, Kultur und Tourismus, Finanzbürgermeister Werner Guhl, OB Ralf Broß, und Silvia Feinauer vom DJH. Foto: Schulz

Einst Dominikanerinnenkloster, dann Polizeidirektion. 140 Betten geplant. Eröffnung 2012.

Rottweil - Auch diese Hürde ist geschafft. Gestern fand der symbolische Baustart für die neue Jugendherberge in der ehemaligen Polizeidirektion statt. Bereits Ende kommenden Jahres sollen die ersten Gäste dort übernachten können.

Mit symbolischen Hammerschlägen gegen eine präparierte Mauer haben Frank Dörflinger, Geschäftsführer des Investors Activ Group, Fachbereichsleiterin Simone Maiwald, Finanzbürgermeister Werner Guhl, Oberbürgermeister Ralf Broß und Silvia Feinauer vom Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) gestern den Baustart gegeben.

140 Betten wird es geben

Einst beherbergte das denkmalgeschützte Haus die Polizeidirektion, bald sollen dort Gäste aus nah und fern ein Bett finden. 140 Betten wird es geben, von bis zu 25 .000 Übernachtungen pro Jahr, sprach der Rottweiler OB. Die Stadt profitiere von dieser Einrichtung, ist sich Broß sicher. Es fördere das Image, den Einzelhandel und das Hotelgewerbe.

Der Verwaltungschef sieht die älteste Stadt Baden-Württembergs auf einem guten Weg. Ein weiteres Projekt kommt dem OB zu rechten Zeit. Auch die Kletterhalle, die die Sektion Oberer Neckar des Deutschen Alpenvereins in der Stadt bauen will, stößt bei Broß auf offene Ohren. Während die Kletterhalle noch nicht in trockenen Tüchern ist, kann es bei der Jugendherberge nun Schlag auf Schlag gehen.

Doch auch bei diesem Projekt, in das rund vier Millionen Euro investiert werden, mussten einige Hürden genommen werden. Schließlich handelt es sich um ein ehemaliges Dominikanerinnernkloster, das unter Denkmalschutz steht. So mussten beispielsweise für den Eingangsbereich mit Glasanbau und Glasaufzug das Einvernehmen von Sanierungsbeirat sowie Geschichts- und Altertumsverein eingeholt werden. Auch der Gemeinderat stimmte diesen modernen Elementen zu. Für Broß ebenfalls ein wichtiges Signal, "denn aus Rottweil dürfe man keine Museumsstadt machen."

Dörflinger und Broß erinnerten an die ersten Gespräche und den Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Konzept. Und beide machten deutlich: Ohne die Fördermittel von Stadt, Land und Bund von knapp zwei Millionen Euro wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Dafür musste sich der Investor bereit erklären, in dem Gebäude 25 Jahre lang eine Jugendherberge zu betreiben. Diese Aufgabe übernimmt das Deutsche Jugendherbergswerk.