Roland Wehrle freut sich über die von Peter Haller (links) überreichte großzügige Spende. Foto: Lions-Club Rottweil Foto: Schwarzwälder-Bote

Lions-Club: Delegation übergibt Spende

Kreis Rottweil. Beim "Adventstee" des Lions-Club Rottweil in der Nachsorgeklinik für schwerkranke Kinder und ihre Familien in Tannheim wurde ein besonderes Jubiläum gefeiert. Im November 1956, genau vor 60 Jahren, gründeten ein paar mutige und weitsichtige Herren – vorwiegend aus Oberndorf – den Lions-Club Rottweil. In seiner Festrede erinnerte Alt-Landrat Manfred Autenrieth an die bescheidenen Verhältnisse der damaligen Nachkriegszeit, in der unser Land international wieder als Kulturstaat Anerkennung fand. Die ethischen Werte der weltweiten Lions-Bewegung wie Weltoffenheit, Toleranz und Freundschaft sowie die Bereitschaft, anderen Menschen in ihrer Not beizustehen, sind damals wie heute Antrieb und Überzeugung der Mitglieder – im Sinne von "we serve" (wir dienen).

Bereits ein Jahr nach der Gründung war durch die Jumelage mit dem schweizerischen Lions-Club Kreuzlingen eine internationale, lebendige Freundschaft begründet worden. Sie wurde einerseits durch persönliche Verbindungen ermöglicht als auch – so mutmaßte der Festredner hintersinnig – durch historische Rückbesinnung ans Mittelalter, als im Kloster Kreuzlingen ein gebürtiger Rottweiler Abt wirkte. Für einige Jahre bestand auch eine Verbindung mit dem französischen Lions-Club "Mont blanc" in Megeve.

Eine zentrale Aktivität des Rottweiler Clubs ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen in der Region. Beispielhaft war die Gründung und bis heute anhaltende Unterstützung der Jugendkunstschule "Kreisel". Hier wird zur Zeit speziell die Integration von Migrantenkindern durch die Hinführung an Kunst gefördert. Aus diesem Projekt entstanden auch die bunten Einladungskarten, die zur Freude der Anwesenden an Stellwänden ausgestellt waren. Mit Sorge wies Festredner Manfred Autenrieth auf die derzeitige Krise in der Europäischen Union hin, die unserem Kontinent so lange Frieden beschert habe.

In einem Grußwort lobte Gregor Schmidt-Bohn aus Emmendingen, Governor des Distrikts Süd West, die Arbeit des Lions-Club Rottweil, der nach den Worten handle, "acta non verba" (Taten zählen – nicht Worte). Die erfolgreiche Jugendarbeit mit "Lions Quest" und "Klasse 2000" sei dabei ein besonderes Aushängeschild.

Andreas Erny, derzeitiger Präsident des Lions-Clubs Kreuzlingen, der mit einer größeren Delegation und einer ansehnlichen Spende im Gepäck angereist war, überbrachte die Grüße und Gratulation seiner Mitglieder. Er zeigte sich tief beeindruckt vom Wirken in der Kinder-Nachsorgeklinik Tannheim. Insbesondere der Familienansatz des Konzeptes fasziniere.

Roland Wehrle, Hausherr und Geschäftsführer der Klinik, führte in die Aufgaben und den Alltag seines Hauses ein. Einer Vorführung des therapeutischen Reitens folgten die Gäste ebenso interessiert, wie sie von geschilderten Einzelschicksalen der kleinen und großen Nutzer des Therapieangebots angerührt wurden. Wehrle bedankte sich auch herzlich für eine großzügigen Spendenbetrag, der ihm vom Präsidenten der Rottweiler Lions, Peter Haller, namens seiner Mitglieder überreicht wurde. Zum Abschluss des Jubiläumsabends führte Haller durch eine Bilderschau, die vorwiegend von Jürgen Bornschein über die Jahre geschaffen wurde und die das Leben und die Aktionen der Lions-Freunde aus dem Kreis Rottweil illustriert.