Befürworter und Gegner der JVA in Rottweil können sich ab sofort online austauschen. Foto: dpa

Plattform für Befürworter und Skeptiker. OB Ralf Broß und Bürgermeister Werner Guhl hoffen auf rege Beteiligung.

Rottweil – Mit einem neuen Info- und Diskussionsportal im Internet möchte die Stadt Rottweil allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich an der Standortdebatte zum geplanten Neubau der Justizvollzugsanstalt Rottweil zu beteiligen. Die Seite ist unter der Adresse www.jvarottweil.de zu finden.

Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Werner Guhl wenden sich mit diesem neuen Angebot direkt an die Bürger und hoffen auf eine rege Beteiligung. „Wir wollen damit allen Befürwortern aber auch Skeptikern die Möglichkeit geben, sich zu informieren und sich in die Diskussion einzubringen.“ Über weitere Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung diskutiert der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung.

Broß und Guhl selbst eröffnen die Diskussion durch eine klare Positionierung pro  JVA im „Esch“: „Der Neubau im „Esch“ würde Rottweil bis zu 250 krisenfeste Arbeitsplätze garantieren, den Gerichts- und Polizeistandort Rottweil für die kommenden Jahrzehnte sichern und zudem rund 400.000 Euro Mehreinnahmen für die Stadtkasse jährlich bedeuten – Geld, das wir beispielsweise zur Finanzierung von Schulen und Kindergärten oder zur Sanierung unserer Straßen gut gebrauchen könnten.“ Die Stadtverwaltung macht auf der Webseite darüber hinaus einen Vorschlag, wie die Funktion des Naherholungsgebiets Neckartal samt Neckarburg mit der JVA-Ansiedlung vereinbart werden kann. „Mit der Verlegung des Neckartalradwegs und weiteren Maßnahmen werden wir dafür sorgen, dass das Naherholungsgebiet zwischen Neckarburg und Testturm als ,Grüne Lunge‘ für unsere Stadt und die Nachbargemeinden erhalten bleibt und sogar weiter an Attraktivität gewinnt.“

Im Kapitel „Information“ hat die Stadtverwaltung alle derzeit verfügbaren Fakten und ihre Argumente zum Standortvorschlag „Esch“ zusammengetragen. Verschiedene Abschnitte wie Sicherheit, Kulturlandschaft, Architektur, Vorteile für Rottweil als Standortgemeinde aber auch Informationen zum Haftbetrieb und die Standorterläuterungen des Landes finden sich dort. Ein eigener Diskussionsteil dokumentiert einerseits die Veröffentlichungen der Presse und der Stadtverwaltung, zeigt aber auch die wichtigsten Diskussionsstränge in den Sozialen Netzwerken auf. Die Internetnutzer haben die Möglichkeit, die Beiträge zu kommentieren – müssen aber Name, Vorname und eine gültige E-Mail-Adresse angeben.

Geplant ist darüber hinaus, auch Äußerungen und Meinungen aus der Bevölkerung Raum zu geben. „Bitte nutzen Sie die Möglichkeit, Stellung zu beziehen“, appelliert Broß gerade auch an Unterstützer des Neubaus, sich an der Debatte zu beteiligen.

Die Webseite entstand in Zusammenarbeit mit Mario Schneider und seiner Agentur Spreadmind, die in Rottweil ansässig ist. „Wir freuen uns auf Hinweise und werden die Seite in den nächsten Tagen und Wochen nach und nach mit weiterem Material ergänzen“, so Tobias Hermann, Referent für Medienarbeit bei der Stadtverwaltung Rottweil.

Weitere Informationen:

www.jvarottweil.de