Blick auf die Saline Wilhelmshall: Dort finden bis 1969 viele Menschen Arbeit. Foto: Stadtarchiv

Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, befasst sich mit "Handwerk – Technik – Industrie".

Rottweil - "Handwerk – Technik – Industrie" lautet das Motto am Tag des offenen Denkmals am 13. September. Bundesweit öffnen sich an dem Sonntag Türen, die sonst oftmals für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben. Auch Rottweil beteiligt sich mit vier Veranstaltungen an dem Tag. Und das, obwohl die älteste Stadt des Landes eher mit Arbeitsplätzen für Beamte aufwarten kann als mit Industrie.

Handwerk und Gewerbe spielten dennoch immer eine gewichtige Rolle, heißt es auf der Ankündigung zum Tag des offenen Denkmals. Zünfte prägten das Leben in der Stadt mit, wichtige Märkte verliehen ihr den Charakter eines zentralen Ortes.

Und dann gab und gibt es ja noch das Neckartal: Die "Pulvermühle und ihre Produkte hatten einen hervorragenden Ruf", heißt es weiter. Unter Max Duttenhofer entwickelte sich die Pulvermühle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gar zu einem Unternehmen mit weltweiter Bedeutung. Über ein Jahrhundert lang sei die Fabrik im Neckartal der wichtigste Industriebetrieb Rottweils gewesen.

Einen wichtigen Programmpunkt macht am 13. September deshalb die "Industriekultur im Neckartal" aus. Treffpunkt ist um 11 Uhr im Turbinensaal des Kraftwerks. Dort eröffnet Stadtrat und erster OB-Stellvertreter Walter Stegmann den Tag.

Anschließend beginnt eine Führung mit Stadtarchivar Gerald Mager zum Thema "Pulver und mehr – die ehemalige Pulverfabrik im Rottweiler Neckartal". Dieselbe Tour bietet Margot Groß um 14 Uhr noch einmal an.

Darüber hinaus haben mehrere teils preisgekrönte, sanierte Denkmale im Neckartal geöffnet, darunter das Atelierhaus Terra, die Jakobskirche, Spulerei und Badhaus. Zwischen 10 und 16 Uhr beantworten deren Besitzer die Fragen der Besucher.

Allerdings war nicht nur das Neckartal einst Arbeitsplatz für viele Rottweiler und Bewohner aus der Region, sondern auch die Saline Wilhelmshall. Bei Bohrungen war man 1824 auf Salzsteinvorkommen gestoßen. "Generationen von Salzsiedern und anderen Handwerkern fanden auf der Saline ihr Auskommen, bis sie 1969 ihre Produktion einstellte", heißt es dazu aus dem Stadtarchiv.

Deshalb ist das Salinenmuseum "Unteres Bohrhaus" eine weitere Station am Tag des offenen Denkmals. Geöffnet ist es von 14.30 bis 16 Uhr, Führungen mit Martina van Spankeren-Gandhi beginnen um 14.45 und 16 Uhr.

Darüber hinaus geht um 15 Uhr am Schwarzen Tor eine Tour mit Werner Wittmann los. Sie steht unter dem Thema "Handwerk und Handel" und führt zu Gebäuden im historischen Stadtkern.

"Kulturgut bewahren" heißt es zudem an dem Sonntag von 11 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr im Stadtarchiv in der Engelgasse. Dort gibt Restauratorin Regina Schlotterbeck Einblicke in ihre Arbeit.

Die Teilnahme an den Angeboten ist kostenlos. Veranstalter des Tag des offenen Denkmals in Rottweil ist die Stadt. Apropos Stadt: Dort ist am 13. September nicht nur wegen des Tag des offenen Denkmals viel geboten: An dem Wochenende ist auch das Rottweiler Stadtfest.

Weitere Informationen: Stadtarchiv Rottweil, Telefon 0741/49 43 30 und E-Mail stadtarchiv@rottweil.de