Arbeit zur Göllsdorfer Halle überzeugt nicht / Städtische Pläne zurück auf dem Tisch

Von Anja Schmidt

Rottweil-Göllsdorf. Ist es tatsächlich so schwer, eine Halle von der Länge in die Breite zu ziehen, ohne die Kosten zu überschreiten? Diese Frage beschäftigt die Göllsdorfer Räte seit Beginn der Verhandlungen um den Neubau der Mehrzweckhalle.

Ihre Bemühungen um eine wunschgerechte, wettbewerbstauglichen Halle, die sich im Rahmen der städtischen Kostenvorgabe von 3,3 Millionen Euro bewegt, sind vorbildlich. Mühe, Zeit, unendliche Diskussionen und Sitzungen, Überzeugungskraft, Internetrecherchen und vor allem das Standhalten gegen die städtischen Rahmenbedingungen leisteten die Räte in den zurückliegenden Monaten, ja Jahre, und das alles auf der Grundlage des ehrenamtlichen Engagements für ihre Gemeinde. Und nun scheint alles für die Katz.

Der letzte städtische Entwurf, mit den Maßen 27x15 plus vier Meter für ein Bühne, der gefühlt schon im Papierkorb gelandet war, liegt dem Ortschaftsrat wieder zur Entscheidung vor. Dabei waren die Hoffnungen zwischenzeitlich groß. Mit der Kommunalen Sporthallen GmbH (KSG) wurde von den Räten ein Planungsbüro gefunden, das schon etliche Sporthallen entworfen und gebaut hat. Die Stadt führte seit Mai Gespräche mit dem Planungsbüro, zog aber jüngst einen Schlussstrich. Ohne das gewünschte Ergebnis. Die Treffen mit der KSG waren unbefriedigend, erklärt Fachbereichsleiter Lothar Huber. Die KSG habe sich nicht an Abmachungen gehalten, und keine detaillierten, standortspezifischen Pläne vorgelegt. Zudem hätten die Hallen der KSG weder architektonisch noch technisch überzeugt.

Derweil: Eine Kostendarstellung erreichte die Stadtverwaltung diesen Montag. Laut Stefan Hermann vom Fachbereich war diese jedoch so undurchsichtig, dass er bislang zu keinem abschließenden Ergebnis kommen konnte. Aufgefallen sei ihm allerdings, dass die Kostendarstellung für Abbruch, Außenanlagen und Erschließung fehlten. Der städtische Entwurf hingegen ist aus Sicht der Verwaltung umfassend. Er sei durchdacht bis hin zu den Abbruchkosten der alten Halle. Zudem habe man sich die Mühe gemacht, und noch zwei weitere Pläne zu der bereits "unendlichen Zahl an Vorentwürfen" erarbeitet, die den Vorstellungen nach einer wettbewerbstauglichen Halle näher kommen. Indes bezahlbar sind sie wohl nicht, oder anders, dem absolut festgezurrten Kostenrahmen von 3,3 Millionen Euro würden sie wohl nicht standhalten.

Die Räte gehen nun in eine Klausurtagung – diese Ergebnisse auf dem Tisch. Zu beneiden sind sie nicht.