Aufmerksamkeit erregt hat diese Fotomontage zum Anbau an die Villa Duttenhofer. Fotomontage: Engelhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Villa Duttenhofer: Verwaltung nimmt Stellung zu den Unterschieden und verteidigt das Vorgehen

Rottweil. Um 23 Zentimeter und um einen Zentimeter weicht der Anbau an der Villa Duttenhofer von den 2016 im Bauausschuss vorgelegten Plänen ab. Das macht die Stadtverwaltung Rottweil in einer Stellungnahme zur aktuellen Diskussion deutlich. Auch in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend war das Projekt Thema. Und Fachbereichsleiter Lothar Huber bestätigte die Vermutung von FWV-Stadtrat Hermann Breucha, dass sich der Zuwachs um 23 Zentimeter im Erdgeschoss ergeben habe. Nach Aussage des Bauleiters sei hier eine konstruktionsbedingte Anpassung notwendig gewesen, wird in der Stellungnahme präzisiert.

Die Verwaltung macht aber deutlich: Für die Baurechtsbehörde habe es keine baurechtlich relevante Abweichung zur genehmigten Planung gegeben, die eine erneute Beteiligung des Gemeinderats erforderlich gemacht hätte.

Frank Dörflinger reagierte in der Sitzung am Mittwoch auf die aktuelle Debatte und versprach, die Öffentlichkeit in das Projekt stärker einzubeziehen. Dazu ist für Samstag, 12. August, von 9 bis 12 Uhr ein Tag der offenen Tür auf der Baustelle geplant, um die Entwicklung darstellen zu können.

"Die ersten veröffentlichten Skizzen und Visualisierungen aus dem Jahr 2013 waren ein Vorentwurf", betont die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme. Es habe sich um unbemaßte Darstellungen gehandelt, um einen ersten Eindruck zu vermitteln. Daraus ließen sich noch keine verlässlichen Aussagen über Längen und Höhen des Baukörpers ableiten. Zudem sei schon damals ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass Veränderungen im Projektverlauf zu erwarten sind.

"Es ist also richtig, dass sich das Gebäude seit Projektstart verändert hat. Dies ist aber nichts ungewöhnliches, weil sich Projekte im Laufe der Zeit entwickeln", erklärt die Verwaltung. Konkret: Bei der Villa Duttenhofer seien bis zur eingereichten Genehmigungsplanung die Pläne vom Investor angepasst worden, etwa was die Bedürfnisse an die gastronomische Fläche betrifft.

"Diese Planung wurden dann in öffentlicher Sitzung des Bauausschusses am 21. September 2016 vorgestellt. Der Ausschuss stimmte dem Vorhaben im Rahmen der Anhörung einstimmig zu." Dabei seien auch Planzeichnungen gezeigt worden, die die Visualisierung von 2013 ersetzten. Diese sind zum einen im Ratsinformationssystem der Stadt Rottweil über das Internet abrufbar, zum anderen in der Ausgabe des Schwarzwälder Boten vom 22. September 2016 veröffentlicht worden.

Indes gibt es nicht nur diese Pläne. "Nach der Genehmigung durch die städtische Baurechtsbehörde gab es noch Planänderungen seitens des Bauherrn, die in die Werkplanung eingeflossen sind", schreibt die Stadtverwaltung und erklärt: Eine Werkplanung ist die verfeinerte Planung auf der Grundlage der Genehmigungsplanung mit technischen Details für die Bauausführung – abgestimmt mit der Baurechtsbehörde. Über die Abweichungen sei der Bauausschuss nun am 12. Juli informiert worden.

Die zum Leserbrief veröffentlichten Fotomontagen von Carsten Engelhardt veranlassten Grünen-Stadtrat Hubert Nowack am Mittwoch, doch noch einmal nachzufragen: "Sind Länge und Breite eingehalten?" Das bestätigte Huber. Tatsächlich werde der Anbau im Vergleich zur Genehmigungsplanung statt 36,46 Meter nun 36,45 Meter lang. Der Fachbereichsleiter erinnerte außerdem an die Diskussion, ob eine Eibe im Park der Villa wegen des Anbaus versetzt werden müsse. Der Baum steht noch an seinem angestammten Platz, also habe sich gegenüber der ursprünglichen Vorentwürfe die Länge sogar deutlich reduziert. Und, so heißt es in der Stellungnahme: "Die zuvor geplante umlaufende Kragplatte fiel nach unseren Informationen aus Kostengründen aus der Planung."

Einen weiteren Unterschied der Maße zur Genehmigungsplanung verschweigt die Stadt ebenso nicht. Der Teiltrakt der zum Parkplatz vorspringenden Küche sei ursprünglich mit einer Länge von 9,10 Metern geplant gewesen. In der Werkplanung sind daraus 10,95 Meter geworden. Auf die Gesamtbreite des Gebäudes habe dies jedoch keine Auswirkung.