Ein starkes Spiel zeigten die Cracks des RC Rottweil und konnten sich in München den zweiten Sieg in der 2.Bundesliga Süd ergattern. Foto: Rudolf

Zweitligist kann sich in München mit 27:9 behaupten. Partie verläuft spannend.

"Das Spiel hatte alles, was ein gutes Rugbyspiel haben muss: Zwei engagierte Teams, ein bis zum Seitenwechsel relativ enges Ergebnis, Kampf bis zur letzten Minute und einen verdienten Sieger. Unser Spiel war solide und sicher - in der Anfangsphase war aber alles zu zähflüssig", meinte Spielertrainer Christian Volkmann.

„Wir haben nicht all das umgesetzt, was wir uns im Training vorgenommen haben“, sagte RCR-Kapitän Michael Oswald und begründete: "Es dauerte zu lange, bis wir soweit waren, das Spiel zu dominieren. Wir haben anfangs nur reagiert. Das können wir besser."

RC Rottweil: Szani Ladislau, Lucian David, Swen Engelhardt, Markus Wiener, Max Eigenmann, Michael Oswald, Petrica Abadei, Florian Dicu, Gabriel Jäger und Tobias Oswald (alle Sturm); sowie Marian Toader, Stephan Holpp, Christian Volkmann, Ilie Tatarciuc, Costinel Croituru, Juan Samaniego, Martin Ross, Sebastian Wilde und Daniel Jäger (alle Verbindung und Drei-Viertel).

In der Spitzenpartie der 2. Bundesliga Süd gewann der RC Rottweil beim langjährigen Zweitligisten StuSta München (Studentenstadt) mit 27:9.

Nach dem wichtigen Auswärtssieg gegen den TSV Handschuhsheim II eine Woche zuvor wollten die "Schwarz-Gelben" ihre gute Form unter Beweis stellen und ihre weiße Weste behalten. Für die Aufstellung der Mannschaft konnte RCR-Coach Karl-Heinz Bahr zwar aus dem Vollen schöpfen, das Team war aber nur mit 19 Cracks angereist. Entsprechend wurde es taktisch eingeschworen.

Der Ball sollte aus den Gedrängen und Gassen schnell in die Hintermannschaft kommen und dort die Entscheidung gesucht werden. Es zeigte sich schnell, dass diese Linie zumindest in der Anfangsphase nicht so einfach aufging. Genauso zähflüssig wie der Verkehr bei der Anreise auf der Autobahn, fanden die RCR’ler ins Spiel. Auf dem unebenen Gelände hatten die Gastgeber in den ersten 20 Minuten klare Vorteile und zeigten sich entschlossen nach ihren Auftaktsieg gegen den Stuttgarter RC.

Die "Studenten" spielten schnelles, druckvolles Rugby und konnten schon in der 3. Minute per Straftritt wegen Abseits mit 3:0 in Führung gehen. Rottweil verteidigte in dieser Phase gut und effektiv und konnten die Angriffe der Bayern spätestens am eigenen Viertelfeld stoppen. Eigene Konter, die umsichtig und variantenreich aufgebaut waren, führten nicht zum Erfolg: die Gastgeber verteidigten effektiv, auch führten leichte Handling-Fehler zum Ballverlust. Mit zwei weiteren Straftritten (wiederum wegen Abseits) konnten die Münchner ihre Überlegenheit zur 9:0 Führung ausbauen.

In der Folge besannen sich die "Reichsstädter" mehr auf ihre Stärken, kontrollierten ab Mitte der ersten Halbzeit die Standardsituationen an Gedrängen und Gassen und ließen in der Verteidigung nichts anbrennen. Der RCR hatte viel Ballbesitz und konnte ihn auch in Raumgewinn umsetzen. Mit Gedrängehalb Marian Toader und Innen-Drei-Viertel Ilie Tatarciuk hatten sie zwei umsichtige Spielmacher, die das Geschehen geschickt lenkten und mit dem Sturm in des Gegners Hälfte verlagerten.

Folgerichtig kam es in der 30. Minute zu einem Versuch durch Außen-Drei-Viertel Juan Samaniego, der herrlich freigespielt wurde und an der Außenlinie einlaufen konnte. Kurz vor Seitenwechsel war es der 2.-Reihe-Stürmer Max Eigenmann, der nach mehreren offenen Gedrängen einen Gassegewinn zum 9:10-Pausenstand erfolgreich beendete.

In der zweiten Hälfte erhöhten die Rottweiler den Druck und kamen immer wieder gefährlich vor das StuSta-Malfeld. Zunächst war Inner-Drei-Viertel Costinel Croituru nach Anspiel von einem offenen Gedränge weg, legte einem 50-Meter-Sprint vorbei an mehreren Gegnern den dritten RCR-Versuch. Nach der Erhöhung durch Verbinder Stephan Holpp stand es 17:9 für den Gast.

In der 53. Minute lief unter großem Jubel der Rottweiler Fans der frühere Spielertrainer und 3.-Reihe-Stürmer Florian Dicu nach einem erlaufenen Überpass im Malfeld der Bayern ein und sicherte somit den offensiven Bonuspunkt für vier Versuche. Kurz vor Schluss der Partie legte Petrica Ababei nach einem kraftvollen Durchbruch einen weiteren Versuch und stellte so das 27:9-Endergebnis her.