"Spittelmugg" Rita Rimpp (links) bei ihrem Besuch in der "Schänke". Sie berichtet nicht nur aus dem neuen Spital. Der tragen die Kirchenchor-Mitglieder Narrenstückle vor. Fotos: Schick Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterhaltung: Abwechslungsreiches Programm bei Kirchenchorfasnet in "Altstadt-Schänke"

Von Helmut Spreter

Rottweil-Altstadt. Die "Altstadt-Schänke" war voll, als Chorleiter Klaus Bauer die Sänger des Kirchenchors, die Narrenzunftdamen und die Mitglieder des Kirchenchorblasorchesters willkommen hieß. Der Abend stand unter dem Motto: "Wer will fleißige Handwerker sehn." So konnte man an diesem Abend nahezu alle Handwerker antreffen. Das Blasorchester des Chors, mittlerweile verstärkt durch die Jungmusiker des "Frohsinn" Altstadt sorgte für die närrische Stimmung, und kein Narrenmarsch aus dem Viererbund durfte fehlen.

Einen interessanten Programmpunkt boten die Frauen des Frauenbundes. Mit einer gespielten Gesichtsmimik gab es sehr viel zu lachen. Lothar Schick und Klaus Bauer unterhielten mit dem Walzerlied "Mein schönes Rottweil" ,das sie selber getextet und komponiert hatten. Die Jungmusiker schleppten ihre Werkzeugkoffer, die sie schon beim Kabisball im Einsatz hatten, mit einem rhythmischen Lärm in die Schänke.

Zwei Schneiderinnen, Annette Efinger und Iris Pfeiffer, sangen nach der Melodie: "Zu Regensburg auf der Kirchturmsspitz, da kamen die Schneider z’samm" und berichteten dabei über Narrenstückle aus dem Chor und der Altstadt.

Auch die "Spittelmugg" kam noch in der Schänke vorbei und überraschte die Chörler mit allerlei Neuigkeiten. "Jetzt grüaß Gott ihr liabe Leut, wia schee dass es dia Fasnet geit. In deam Johr isch se jo grausig bald, do kam er nix macha, so isch es halt." Weiter sagte die Spittelmugg, dass sie gut versorgt sei, im neuen Spital sei es schön, alle seien nett, und machen "Spittelmugg" hätte es noch nie so schön gehabt.

Zudem erinnerte sie sich auf Schwäbisch ans jüngste Pelagiusfest, damals habe sie ihre neuen Schuhe eingelaufen und hatte am Abend Blasen an den Füßen.

Feiern bis nach Mitternacht

Am Schluss kam die Spittelmugg auch noch auf die Flüchtlinge zu sprechen, und meinte: "Vielleicht dond dia heutiga Flüchtlingskinder uns älle amol beerba. Aber dann duats sowieso bloß no Europäer gäbe, und älle Leut hond dann a wunderbars Läba."

Vielleicht, so meinte sie, sollte man allen mal die Fasnet erklären, und dass das Motto Frieden gewähren könnte. "Jedem zur Freude und niemand zum Leid, des miaßt dann gelta – Europaweit!"

Es war schon lange nach Mitternacht, als die letzten Chörler frohgelaunt nach Hause gingen.