Neuzugang Nodar Egadze (blaues Trikot) feiert auf der Alb mit einem Schultersieg ein gelungenes Debüt beim AV Sulgen. Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenSchlussringer Jannik Malz sichert 13:11 für AV Sulgen / Marc Luithle verletzt

Von Lothar Herzog

Das wäre beinahe schief gegangen. Mit einem 13:11-Sieg beim TSV Herbrechtingen zitterte sich Oberligist AV Sulgen in den Saisonauftakt. Nach sieben Einzelduellen lagen die Schwarzwälder mit 6:11 in Rückstand.

Erst durch einen kämpferischen Schlussspurt rissen sie das Ruder noch herum und behielten im tobenden Sportzentrum "Bibris" die Oberhand. Im Freitagstraining sorgte Marc Luithle (57kg) bei den AVS-Trainern Oliver Stich und Klaus Malz für lange Gesichter, als er humpelnd auf Krücken daherkam.

Wie lange ihn ein Arbeitsunfall außer Gefecht setzt, ist noch unklar. In der Kürze der Zeit war es nicht mehr möglich, für Luithle Ersatz aufzutreiben, womit ein "Vierer" schon auf der Waage verschenkt wurde.

Bis 130kg hielt Jozef Apro gegen den einstigen georgischen Spitzenringer der Gastgeber, Paata Dvalidze, gut dagegen. Es gelang ihm aber nicht immer, sich aus der Defensive zu befreien. Dadurch kam der Einheimische zu zwei Passivitätspunkten.

Als der Sulgener Pierre Morhardt nach knapp vier Minuten gegen Marco Weiszhar mit 10:0 in Führung lag, rechnete man im AVS-Lager mit einem Vierer. Doch urplötzlich verlor Morhardt völlig den Faden und ließ den Heimringer noch auf 6:10 herankommen, was nur noch zwei Mannschaftszähler bedeutete.

Nicht einmal eine Minute dauerte das Debüt von AVS-Neuzugang Nodar Egadze. Nach anfänglichem Abtasten legte der Georgier seinen Gegner mit der ersten Griffaktion auf beide Schultern. Die erstmalige Sulgener Führung war aber gleich wieder weg, nachdem Marco Eckl dem starken Rumänen David Dobre mit 2:12 unterlag.

AVS-Ringer David Schulze bestimmte in der ersten Runde das Geschehen und holte sich einen 2:0 Vorsprung. Unerklärlich, wie er das Heft im zweiten Abschnitt aus der Hand gab und mit 2:6 den Kürzeren zog. Eine überragende Leistung bot Sulgens Andreas Moosmann gegen den dritten Deutschen Meister von 2000 Eduard Kruse. Über weite Strecken war er der Aktivere, konnte aus der Bodenlage jedoch kein Kapital schlagen.

Dies gelang Kruse später mit einem "Durchdreher", womit der Kampf entschieden war. Die 0:1-Niederlage Moosmanns wurde aber wie ein Sieg gefeiert. Denn nun gaben die Gästeringer mächtig Gas. Ivan Deliverski punktete Stefan Pressl noch in der ersten Runde mit 16:0 aus und feierte einen glänzenden Einstand im AVS-Trikot.

Fabio Herzog stellte seine Kameraden hingegen vor eine Zerreisprobe. Ihm gelang zwar die Führung, lief aber schon kurz danach einem 2:5-Rückstand hinterher. Praktisch mit dem Schlussgong holte er sich die entscheidende Wertung zum 6:5 Punktsieg.

Damit stand die an Spannung nicht mehr zu überbietende Partie 11:11-unentschieden. Sulgens Schlussringer Jannik Malz behielt gegen den vom TSV-Anhang frenetisch angefeuerten Jochen Teichmann kühlen Kopf und sicherte mit einer starken Leistung und einem 6:0-Punktsieg den Gesamterfolg des AV Sulgen.