Der neue Rottweiler Revierleiter Markus Haug (Mitte) wird bei der Amtseinführung von seiner Frau Elisabeth und Töchterchen Lena begleitet. Ralf Thimm, Leiter der Direktion Polizeireviere (links), und Polizeipräsident Gerhard Regele (rechts), gratulieren zum neuen Amt und danken dem Vorgänger Michael Schlüssler (Zweiter von rechts) für seine herausragende Arbeit. Foto: Otto

Michael Haug folgt im Polizeirevier Rottweil auf Michael Schlüssler. Bauliche Erweiterung ist durch.

Rottweil. Mehrfach sprechen die Redner von der "großen Blaulicht-Familie", und es ist spürbar, dass das nicht nur leere Worte sind: Die Amtseinführung des neuen Polizeirevierleiters in Rottweil, Markus Haug, und die Verabschiedung seines Vorgängers Michael Schlüssler ist am Donnerstag von einer überaus herzlichen Atmosphäre geprägt. Für gute Stimmung sorgt zudem die Nachricht von Oberbürgermeister Ralf Broß, dass es nun – nach den Wirrungen um die Neustrukturierung der Polizeipräsidien – grünes Licht vom Ministerium für die Erweiterung des Rottweiler Reviers gebe.

Das dürfte alle "Familienmitglieder" freuen, die zur Feier ins neue Polizei-Trainingsareal im Neckartal gekommen waren: Vertreter von Polizei, Kommune und Justiz, von Landkreis, Feuerwehr, DRK und THW – sie alle ziehen gemeinsam an einem Strang, wenn es um die Sicherheit der Bürger geht, wie Ralf Thimm, der Leiter der Direktion Polizeireviere, bei seiner Begrüßung betont. Michael Schlüssler, der zum 1. Oktober das Revier in Balingen übernommen hat, habe sich in seinen acht Jahren in Rottweil als besonders zuverlässiger Partner und guter Berater erwiesen. "Sie haben Spuren hinterlassen", so Thimm. Er überlasse seinem Nachfolger Haug ein gut bestelltes Haus. Für diesen sei der Posten fast schon als "Sechser im Lotto" zu sehen, schmunzelt Thimm.

Der 34-jährige Markus Haug hat das Polizeirevier Rottweil zum 1. Oktober übernommen. Direkt zuvor hat er an der Deutschen Hochschule für Polizeiarbeit in Münster einen herausragenden Masterabschluss hingelegt, wie Polizeipräsident Gerhard Regele betont. Er dankt Haug, dass er sich – bei der Wahl zwischen Innenministerium und Revierleitung – für Rottweil entschieden habe. Mit Blick auf den ständigen Wandel der Polizeistrukturen betont Regele: "Das Konstante sind die Polizeireviere vor Ort. 24 Stunden am Tag, Weihnachten und Ostern sind sie Anlaufstelle für die Bürger." Im vergangenen Jahr seien im Rottweiler Revier, das mit 68 Planstellen für 51.000 Bürger zuständig sei, 1350 Straftaten bearbeitet worden. "Es lebt sich sicher hier", so Regele. Dass Rottweil der sicherste Landkreis im Polizeipräsidium Tuttlingen sei, liege an Menschen wie Michael Schlüssler: ruhig, besonnen, mit fachlicher Kompetenz und hoher Einsatzerfahrung habe der 44-Jährige für ein tadellos geführtes Polizeirevier gesorgt. Seine Führungsqualitäten hätten sich zuletzt beim Dreifachmord in Villingendorf oder auch bei Großveranstaltungen wie dem Narrentag gezeigt. "Der Mensch steht bei ihm im Mittelpunkt."

Oberbürgermeister Ralf Broß, gleichzeitig Präsident des DRK-Kreisverbands, freut sich, dass der Amtswechsel im Revier mit einem qualifizierten und motivierten neuen Leiter nahtlos vonstatten geht. Für die Erweiterung des Standorts seien die Weichen gestellt, verkündet er. Seinen Dank an Michael Schlüssler für das gute Miteinander unterstreicht Broß mit einem Geschenk: Eine Rottweiler-Skulptur wird Schlüssler nun in Balingen an seinen früheren Einsatzort erinnern.

Nach Gruß- und Dankesworten von Petra Wagner, Direktorin des Amtsgerichts Rottweil, und dem Personalratsvorsitzenden Michael Oehler verabschiedet sich Michael Schlüssler von Mitarbeitern und Weggefährten. Er blicke auf eine tolle Zeit in Rottweil zurück und danke seinen Mitarbeitern und Bernd Pfaff als engen Partner im Rathaus für die freundschaftliche Zusammenarbeit. "Wir haben alle an einem Strang gezogen, es hat Freude gemacht, hier Chef zu sein."

Sein Nachfolger Markus Haug hat sich nach eigenen Worten schon von der Leistungsfähigkeit der Dienststelle überzeugen können. In seiner "Regierungserklärung", die vom fröhlichen Babyplappern seiner Tochter Lena begleitet wird, versicherte er, innerhalb der kommunalen Sicherheitsstruktur weiter ein verlässlicher Partner zu sein – und dabei das Rad nicht neu erfinden zu wollen. Wichtig sei ihm, jetzt ein Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeitern aufzubauen. Die Revierleitung, so Polizeirat Haug, sei immer sein Ziel gewesen. "Schön, nun angekommen zu sein."