Katharina Wehrle wagt den Sprung nach Freiburg. Ihre Trainer (von links) Klaus-Peter Herzog und Oliver Schelb haben sie in diesem Vorhaben ebenso unterstützt wie der Bereichsleiter Jugend, Holger Bösinger. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder-Bote

FrauenfußballKatharina Wehrle wechselt vom FC Hardt zum SC Freiburg / Erste Trainingseinheiten absolviert

Von Martin Dold

Technisch stark, ein unbändiger Ehrgeiz und eine enorme Schnelligkeit: Das blieb auch den Verantwortlichen beim SC Freiburg nicht verborgen – und so ist Katharina Wehrle bereits die sechste Spielerin aus den Reihen des FC Hardt, die ins Breisgau wechselt.

Jana Kaiser, Hannah Wünsche, Alina Bantle, Samira Storz und Laurien Woelki haben es Katharina Wehrle vorgemacht – und auch sie hat das Zeug dazu, dort aufzutrumpfen. Ihr Traum? "Später einmal in der Bundesliga spielen", sagt die Zwölfjährige. In der vergangenen Saison spielte sie bei den D-Junioren der SGM Hardt/Lauterbach – bei den Jungs wohlgemerkt.

"Anfangs war sie noch etwas ängstlich gegen die Jungs, doch nun spielt sie mit vollem Einsatz", erzählt ihr Trainer Klaus-Peter Herzog. "Sie wollte sich immer weiter verbessern und hat hart trainiert", ergänzt sein Pendant Oliver Schelb.

2009 zog Katharina Wehrle von Freiburg nach Hardt und schloss sich sofort den Bambinis des FC an. Bis zur D-Jugend war sie in sämtlichen Jugendmannschaften aktiv, bis ein Besuch beim "Füchsle-Tag" beim SC Freiburg alles ändern sollte. Dort schlug sie sich in Spielformen, im Dribbling und beim Torschuss so gut, dass eineinhalb Wochen später Lutz Riemenschnitter, der Trainer der U 14-Mädchen beim SC, sich meldete. "Das war cool, aber irgendwie auch komisch, weil ich nicht damit gerechnet hätte. In Freiburg wurde ich überhaupt nicht angesprochen", erzählt das Talent.

Die ersten Trainingseinheiten und ein Einlagespiel wurden bereits absolviert. Katharina Wehles erste Bilanz: "Ich kann gut mithalten." Nun geht es zwei Mal pro Woche zum Training nach Freiburg und einmal zum Spiel. Hinzu kommt eine wöchentliche Einheit im Stützpunkt-Training des südbadischen Förderkaders. Sie wird künftig zusammen mit Laurien Woelki bei den U 14-Mädchen des SC zum Einsatz kommen.

Katharina Wehrle muss nun auch die Umstellung auf eine Elfermannschaft verkraften. Bislang spielte sie in der ersten Mannschaft der D-Jugend des FC Hardt in einer Neunermannschaft. Sie kam bislang vorwiegend als Sechser im Mittelfeld zum Einsatz, doch bislang ist die genaue Position beim SC Freiburg noch nicht gefunden.

Die U 14 spielt in der Verbandsliga der B-Juniorinnen, wo die Nachwuchshoffnung auf bis zu fünf Jahre ältere Mädchen treffen wird. Sie spielt in ihrem Team mit Mädels aus Freiburg, Offenburg oder Lörrach, aber auch zwei Französinnen sind dabei.

Die Philosophie der Jugendarbeit bei den Mädchen beim FC Hardt erläutert Holger Bösinger, Bereichsleiter Jugend: "Wir schauen darauf, dass die guten Mädchen bei den Jungs mitspielen. Mit ihrer Schnelligkeit und dem körperlichen Einsatz war das kein Problem für Katharina Wehrle." Die Mädchen würden bewusst gestärkt, auch wenn somit das Risiko bestehe, dass sie eines Tages dem FC Hardt den Rücken kehren. "Wir haben aber die Hoffnung, dass die Mädels irgendwann zurückkommen, sei es als Trainerin oder gar als Spielerin", erzählt Bösinger.

"Wenn jemand so gerne und gut Fußball spielt wie Katharina und dann der SC Freiburg anklopft, setzen wir alle Hebel in Bewegung, damit das auch klappt. Auch wenn es für unsere Mannschaft und den Verein ein Verlust ist", ergänzt Klaus-Peter Herzog.

Doch Katharina Wehrle ist nun voller Vorfreude und Ehrgeiz, um in Freiburg einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die richtigen Vorbilder hat sie auf jeden Fall schon einmal: Simone Laudehr und Toni Kroos.