Das Bild symbolisiert in unverkennbarer Weise den Derby-Ausgang. Der Sulgener Dimitar Kasov reißt nach seinem 6:1-Sieg über Frank Schwab jubelnd die Hände in die Höhe. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenIm Oberligaderby hat AB Aichhalden dem motivierten Lokalrivalen nur wenig entgegenzusetzen

Von Lothar Herzog

Das neunte Oberliga-Derby zwischen dem AB Aichhalden und dem AV Sulgen ist Geschichte. Bereits zum siebten Mal hatten die Sulgener die Nase vorn, diesmal mit 16:10.

Die rund 500 Zuschauer, darunter Aichhaldens Bürgermeister Ekhard Sekinger und dessen Vorgänger Reinhold Kühner, sahen tolle Zweikämpfe mit vielen sehenswerten Aktionen. Der Lokal-Klassiker war – wieder einmal – beste Werbung für den Ringsport. Die Gastgeber erlebten dabei ein "Déjà-vu". Wieder lagen sie bis zur Halbzeit aussichtsreich in Führung (9:5) und hatten für die zweite Hälfte zumindest noch vier Trümpfe in der Hand. Die Gäste steigerten sich jedoch in einen kaum für möglich gehaltenen Siegesrausch, holten Punkt für Punkt auf und gewannen vier der fünf Einzelduelle.

Viele der enttäuschten Aichhalder Fans zeigten Größe in der Niederlage. "Sulgen war heute einfach besser und hat verdient gewonnen", war da aus fairen Stimmen zu hören. Doch wie in anderen Sportarten ist auch beim Ringen nach dem Derby vor dem Derby. Schon jetzt haben nicht nur die Trainer beider Mannschaften den 14. November im Fokus, wo in Sulgen der Rückkampf ansteht. Und bis dahin werden die Karten sicherlich wieder neu gemischt und alles beginnt von vorne. TRAINERSRIMMEN Uwe Schullian, Co-Trainer AB Aichhalden: "Es waren tolle Kämpfe für die Zuschauer. Sulgen war an diesem Tag das bessere Team, der Sieg war verdient. Bei uns ist leider nicht viel zusammengelaufen. Wir wussten, dass der Ausgang in vielen Einzel-Duellen offen war. Nach der Pause haben wir nur einen Mannschaftspunkt geholt, so kann man nicht gewinnen. Wir haben lange und viel gerechnet und waren überzeugt, mit dieser Aufstellung die besten Chancen zu haben. Auch wenn im Nachhinein darüber diskutiert wurde, glaube ich nicht, dass wir an diesem Abend mit einer anderen Aufstellung viel mehr erreicht hätten. Es wäre vielleicht ein knapperes Ergebnis herausgekommen. Aber für einen Sieg hätte es nicht gereicht. Da bin ich Realist". Oliver Stich (AV Sulgen): "Wir haben eine starke Mannschaftsleistung hingelegt, obwohl ich mir von Dragomir Stoychev im Bodenkampf mehr erwartet hätte. Mit dem Sieg im Schwergewicht durch Jozef Apro haben wir ungemein wichtige Punkte geholt. Entscheidend für uns war, dass wir mit einer Ausnahme alle Schlüsselkämpfe gewonnen haben. Vor allem die von Marius Braun und Dimitar Kasov, die wir in dieser Eindeutigkeit nicht erwartet hatten. Der Schlüssel zum Gesamtsieg lag im Überlegenheitssieg von Andreas Moosmann. Es war einfach toll, wie er seine Technik in Punkte umsetzte". Mannschaftsführer Klaus Malz (AV Sulgen): "Dass wir am Ende noch so deutlich gewinnen, hätte ich nicht gedacht. Nach der Aufstellung von Aichhalden war mir klar, dass es verdammt schwer sein wird. Unsere Ringer waren mental top drauf, ganz anders als in Musberg. Aus meiner Sicht hat Marius Braun zum Auftakt der zweiten Halbzeit die Initialzündung gestartet. Hervorzuheben ist, ohne die Leistung der anderen zu schmälern, der Auftritt von Andreas Moosmann".