Der Einzug beim Hochamt des Patroziniums am Sonntagmorgen in die Pelagius Basilika. Fotos: Schick Foto: Schwarzwälder-Bote

Patrozinium: Pfarrer Thomas Böbel: Zum Gottesdienst ein neues Denken verinnerlichen

Viele Gläubige aus nah und fern waren am Sonntag in die Pelagius-Basilika in Rottweil-Altstadt gekommen, um zusammen mit Pfarrer Thomas Böbel und Diakon Oliver Pfaff aus Schömberg das Hochamt zu feiern. 25 Ministranten dienten den Zelebranten am Altar.

Rottweil-Altstadt. Der Kirchenchor sang zum Hochamt die "Missa Laetatus sum" für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, Orgel und Orchester von Valentin Rathgeber. Als Solisten wirkten Lisa Gaiselmann (Sopran), Kira Bögelspacher (Alt), Andreas Linsenmann (Tenor) und Jochen Hermann (Bass). Das Orchester setzte sich aus Instrumentalisten aus Rottweil und Umgebung zusammen. Monika Siegel begleitete am Orgelpositiv, Irene Cazzanelli spielte an der Reiser-Orgel. Klaus Bauer war für die musikalische Gesamtleitung verantwortlich.

Zum Einzug erklang die Sonata / Symphonica C-DUR  (Nr. 1) für zwei Trompeten, Pauken, Streicher und Basso continuo, Anonymus um 1730. Die Liedkantate von Matthias Krüger führte Orgel, Chor und die Stimmen der Gemeinde zu einem mächtigen Dankeslied zusammen. Nach der ersten Lesung sang der Chor aus dem Genfer Psalter (1551) "Selig sind, deren Weg ohn’ Tadel ist". Zum feierlichen Lobpreis ertönte das "Amen" von Orlando Gibbons (1583-1625). "Vater unser im Himmelreich" für Orgel von Georg Böhm war zur Kommunion zu hören.

In seiner Predigt ging Pfarrer Thomas Böbel auf den Römerbrief ein und führte aus: "Paulus spricht auch vom Opfer der Gläubigen. Lebendig soll es sein, heilig und wohlgefällig vor Gott. Ich glaube, dass es gut ist, wenn wir dem Apostel Paulus gut zuhören. Der Gottesdienst ist auch bei uns wichtig. Wir merken aber auch, dass jedes Jahr immer weniger Christen den Gottesdienst mitfeiern."

"Wir sollten uns verwandeln lassen durch ein neues Denken", sagte Böbel mit Verweis auf Paulus. Ein Denken, das sich an Jesus und am Evangelium orientiert: "Feiern wir miteinander Gottesdienst. Nicht irgendeinen Kult. Bringen wir uns selber ein. Dann ist die Messe auch nicht langweilig, sondern unsere persönliche und gemeinschaftliche Verwandlung und Erneuerung durch den Heiligen Geist." Und Böbel weiter: Schauen wir unsere Welt ganz aufmerksam an. Was will Gott von uns? Wie können wir in dieser Welt beitragen zu dem, was gut ist, wohlgefällig und vollkommen? Unsere Welt ist ein Buch, in dem wir lesen können was Gott von uns will, habe der Mainzer Bischof gesagt, so Thomas Böbel am Ende seiner Predigt.

Zur Danksagung sang der Chor das Responsorium "Dein, o Herr, ist die Kraft" von Max Reger. Mit dem "Großer Gott wir loben Dich" endete das feierliche Hochamt. Irene Cazzanelli spielte zum Ende das "Allegro maestoso e vivace" aus der Sonate IV in B-Dur op. 65 von Felix Mendelsohn Bartholdy. Die Übereinstimmung zwischen dem Orchester, Chor und den Solisten war sehr beeindruckend, zumal die Vorbereitungszeit noch in der Urlaubszeit lag und nur zwei Hauptproben angesetzt waren.

Nach dem Gottesdienst waren die Kirchenbesucher in die Turn- und Festhalle bei der Römerschule eingeladen. Bei einem guten Mittagessen und frohen Klängen des Musikvereins "Frohsinn" Rottweil-Altstadt unter der Leitung von Axel Zimmermann ging bei Kaffee und Kuchen, Speckraten und dem Angebot der PJA mit der Spielstraße ein wahrlich gelungenes Fest zu Ende.

Mit einer feierlichen Vesper in der Pelagius Basilika endete das Patrozinium.