KUNSTdünger: Installation mit Knochen

Rottweil-Hausen (bos). Das Häuschen wird zum Ossarium: Der KUNSTdünger startet in die neue Saison. Und zum Auftakt gibt es, durchaus passend zum Frühling, Knochen. Passend? Zumindest macht sich Ruth Knecht in dieser Richtung Gedanken.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde das "kleinste Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Baden-Württemberg" wieder aufgemöbelt. Gut zehn Jahre nach seiner Eröffnung darf das quietschgrüne Häuschen wieder ein bisschen leuchten – und wird zum Beinhaus auf Zeit. In diesem Fall beleuchtet zeitgenössische Kunst einen Status, der auf die Vergangenheit verweist.

Ein Memento? Nicht unbedingt. Ruth Knecht zeigt Bilder von Konfigurationen menschlicher Knochenfragmente. Impuls zur Auseinandersetzung war die Feststellung, dass Knochenreste aus aufgelassenen Gräbern weggeworfen werden. Seltsam berührt habe es sie, schreibt Ruth Knecht, die die Reste dann als künstlerisches Ausdrucksmittel für sich entdeckte. Die Auseinandersetzung damit ist fast zwangsläufig auch Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit. Für die Künstlerin wird daraus eine Aufforderung, das Leben in den Fokus zu nehmen. Und so wird ausgerechnet das Ossarium  Die Installation wird am heutigen Samstag ab 17 Uhr eröffnet. Die Einführung übernimmt Ruth Knecht selbst. Außerdem gibt es zur Eröffnung von "Ossarium" eine Performance.