Rückschlag oder Befreiungsschlag?

VfL Sindelfingen – FV 08 Rottweil (Samstag, 15.30 Uhr). Gibt es den nächsten Rückschlag oder einen Befreiungsschlag aus der Krise? Die Nullachter stehen derzeit mit dem Rücken zur Wand. Schwere Tage: Die letzten Tage waren für die Verantwortlichen der Neckarstädter nicht einfach. Fünf Spiele ohne Sieg – Abstutz auf einen Abstiegsplatz. Dies brachte Trainer Tim Hüfner und Manager Dirk Theis in Erklärungsnot. Beide bekräftigtn jedoch schon mehrmals, sie seien mit der spielerischen Leistung des Teams bis auf die erste hälfte in Freudenstadt nicht unzufrieden. Was einzig fehle, "ist einfach ein Sieg, ein Erfolgserlebnis für das Selbstvertrauen". Daher fordert Theis unmissverständlich: "Kampf und schmutzige Punkte" müssten jetzt vor schönem Spiel stehen. Lösungsansätze: Viele Gespräche standen an – Trainer, Spieler, Vorstand. Um sich den Rücken zu stärken, denn "drei Niederlagen gegen Aufsteiger sind bitter genug. Jetzt geht es gegen starke Spitzenmannschaften. Wir dürfen jedoch die Ruhe nicht verlieren. Klar ist aber auch, dass wir uns auf dem Platz zerreißen müssen." Die Verletztenmisere ist die eine Sache, dass aber langjährige Leistungträger bei Saisonbeginn sich in den Urlaub verabschieden mag den Trainernicht stören, "weil sie leistungsmäßig trotzdem mehrere Wochen voll in der Vorbereitung waren", gibt aber angesichts des Fehlstartes kein gutes Bild ab. Zumal den vielen unerfahrenen Youngstern die Führungsspieler auf dem Feld fehlten. Titelfavorit: Die Daimlerstädter sind seit einigen Jahren eine Fahrstuhlmannschaft – stiegen binnen neun Jahren schon dreimal in die Verbandsiga auf – und ziemlich rasch wieder ab. Das Zie l vor dieser Runde ist einmal mehr klar: wieder um die ersten beiden Plätze mitmischen. Mit 13 Punkten aus den ersten fünf Begegnungen hat der VfL untermauert, welches Potential in dem Kader steckt und mit welchen Ambitionen konkret gearbeitet wird. "Da ist es jetzt für uns sehr schwierig, weil wir mit Sindelfingen und dem anschließenden Lokalderby in Bösingen zwei sehr schwere Partien haben. Da die Jungs jedoch nichts zu verlieren haben, können sie vielleicht befreit aufspielen. Wenn von ihnen gerade in dieser Situation nichts erwartet wird, gelingt vielleicht eine Überraschung. Ein Befreiungsschlag wäre Gold wert, der erste Sieg als Knotenlöser könnte Auftrieb geben, um nicht längerfristig im Tabellenkeller festzusitzen. Viele Auswärtsspiele: Ein weiterer Umstand, der den Rottweilern in ihrer brenzligen Situation nicht gerade in die Karten spielt, ist die Tatsache, dass fünf der ersten sieben Begegnungen auswärts stattfinden. Nicht zum ersten Mal – dies gab es in den vergangenen zehn Jahren schon mehrmals. "Ja, es ist sicherlich unglücklich, liegt aber daran, dass an dem Spieltag im Stadion eine andere Veranstaltung stattfindet", zeigt Geschäftsführer Dirk Theis auf. Kleiner Trost: In der Rückrunde haben die Rottweiler dann im Dezember und Frühjahr 2015 dafür fünf Heimpartien.