Freuen sich auf die Ausbildung der ersten DFB-Junior Coaches in Rottweil: DHG-Direktor Paul Bauer, WFV-Vertreter Steffen Krebs und Sportlehrer Simon Rueß (von links) Foto: WFV Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballNachwuchstrainerprogramm startet im Sommer am Droste-Hülshoff-Gymnasium

Jungtrainer des Deutschen Fußballbundes (DFB) könnten demnächst aus Rottweil kommen. Denn das Droste-Hülshoff-Gymnasium (DHG) wurde zum Ausbildungsstandort des Programms "Werde DFB-Junior-Coach" gekürt.

Dort schult im Juli ein Fußballtrainer mit A-Lizenz des Württembergischen Fußballverbands (WFV) Trainernachwuchs für den Bezirk Schwarzwald. Zum Alltag an der Schule gehört für Paul Bauer viel mehr als nur gewöhnliches Lernen. Der Direktor des Droste-Hülshoff-Gymnasiums setzt auf Bewegung, soziales Engagement und musische Aktivitäten, wenn er von gelingender Bildung spricht. Wissensvermittlung und -festigung finden beim Spielen genauso statt wie beim Büffeln, so die Erkenntnis.

Kein Wunder also, dass DHG-Sportlehrer Simon Rueß bei ihm offene Türen einrannte, als er das Ausbildungsangebot des DFB von einer Schulung mitbrachte. Endlich könnte der Sportplatz des Albertus-Magnus-Gymnasiums während der Betreuung an den Nachmittagen unter fachkundiger Aufsicht bespielt werden. Der Traum von einer Fußball-AG, geleitet von Schülermentoren aus dem eigenen Haus und offen für die umliegenden Schulen, rückt für Bauer in greifbare Nähe.

Zwischen 15 und 25 Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren bietet der DFB im Bezirk Schwarzwald die Möglichkeit, sich in einer einwöchigen Schulung zu Junior-Coaches auszubilden. "Wer das geschafft hat, kann eine AG an der Schule genauso leiten wie die E- oder F-Jugend im örtlichen Verein", erklärt Rueß die Idee. Anschließend steht motivierten Nachwuchstrainern der Weg zum Erwerb der C-Lizenz mit zwei weiteren Ausbildungsbausteinen offen.

Der Fußballverband erhofft sich durch die Aktion, das Ehrenamt zu stärken und Vereine und Schulen stärker zu verknüpfen. In jedem der 16 WFV-Bezirke wurde deshalb eine Ausbildungsschule als Partner und Organisator vor Ort gesucht.

Das Angebot bestehe für alle Schulen in Rottweil, bei Bedarf auch darüber hinaus, erklärt Rueß weiter. Und es kommt an. Bereits acht Schüler unter seinen Zehntklässlern hätten Interesse geäußert, sagt der Sportlehrer. Für ihn ist klar: "Das müssen keine Fußball-Asse sein. Für mich zählen neben der Begeisterung vor allem die Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen."

Zur Belohnung gibt’s neben erworbenen Kenntnissen am Ende ein Zertifikat und ein schickes Polo-Shirt vom DFB. Und für das DHG springt ein neuer Fußball pro Teilnehmer heraus. Dafür muss die Schule die Organisation im Vorfeld wuppen. Für Bauer und Rueß eine Win-Win-Situation.

Bauer und Rueß sind sicher, die Mindestzahl von 15 Schülern für die erste Schulung in Rottweil zu finden. Schließlich profitiere jede Schule von ehrenamtlichen Sportmentoren, erklärt Bauer.

Möglich sei es dann, Doppelsporthalle und ABG-Sporthalle ebenfalls nachmittags zu nutzen, spinnt er seine Gedanken weiter. Er wolle in jedem Fall demnächst Schulen, Stadt und Sportvereine in Rottweil zu einem Runden Tisch einladen.

Dort ließe sich die Zusammenarbeit mit dem DFB auf breitere Füße stellen. Denn das machte der Vertreter des Württembergischen Fußballverbandes, Steffen Krebs, bei seinem Besuch in Rottweil deutlich: "Sind die Türen zur Zusammenarbeit einmal aufgestoßen, lassen sie sich durchaus noch weiter öffnen."