Der Schreinernachwuchs: Alle Prüflinge haben die Hürde genommen und sind nun Gesellen. Foto: Innung Foto: Schwarzwälder-Bote

Handwerk: Schreinergesellen zeigen ihre Werke / 14 Jugendliche legen Prüfung ab

Kreis Rottweil. In Aichhalden hat der Schreinernachwuchs der Rottweiler-Innung seine Gesellenstücke gezeigt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Josef-Merz Halle, Aichhalden, standen die junge Menschen, die vor Kurzem ihre Gesellenprüfung abgelegt haben.

Mit Erfolg, gab der Prüfungsvorsitzende Rolf Kammerer bekannt, hätten alle die Prüfung bestanden. Von den außergewöhnlichen Arbeiten der Gesellen konnten sich die Besucher überzeugen. Arndt Emminger, der Obermeister der Schreiner-Innung Rottweil, erinnerte daran, dass die Prüflinge gerade zwei Wochen Zeit haben, um ihren Entwurf umzusetzen. Jeder von den Junggesellen wisse jetzt, wie lang oder kurz 14 Tage seien. Aber sie könnten stolz sein, sie hätten etwas erlernt. Sie hätten eine abgeschlossene Berufsbildung, sie hätten ein Handwerk erlernt.

Das Bild des Schreiners mit Säge und Hobelspäne sei immer noch fest in den Köpfen vieler eingeprägt, aber die Jungschreiner sollten sich immer im Klaren sein, das sie ein Handwerk erlernt hätten, das in seiner Vielfalt mit keinem anderen Vergleichbar sei.

Der Umgang mit CNC-gesteuerten Maschinen sei genau wie die Planung mit CAD-Programmen heute immer mehr Standard im Beruf des Schreiners. Das elektronische Aufmaß mit 3D-Programmen und Laptop auf der Baustelle sei ebenso wie die Montageanleitung eines Beschlages über einen App auf dem Smartphone mittlerweile immer mehr auf Vormarsch. Emminger betonte: "Trotz dieser vielen Neuerungen können wir auch bei Netz oder Stromausfall immer noch mit einer Absetzsäge und einem Handhobel umgehen." Hinzu komme ein hohes Maß an Kreativität.

Die angehenden Gesellen hätten in der Prüfung auch gezeigt, dass sie mit Kunden umgehen können. Emminger sagte, die Kundschaft sei das wichtigste Gut – "pflegen Sie dieses".

Der Bürgermeister aus Aichhalden, Michael Lehrer, gegrüßte und beglückwünschte die Junggesellen zu ihrer bestandenen Prüfung. Oberstudiendirektor Axel Rombach, Schulleiter der Beruflichen Schulen in Schramberg-Sulgen, merkte an, dass das duale Ausbildungssystem mit einer ausgezeichneten, Lernortkooperation von Schule und Betrieben das tragende Element einer erfolgreichen Ausbildung sei.

Nun übernahm Prüfungsvorsitzender Rolf Kammerer wieder das Wort und gab die Prüfungsergebnisse bekannt. Innungssieger mit den besten Prüfungsleistungen ist Robin Heizmann von der Firma Blocher GmbH in Sulz mit einer Gesamtnote von 1,4. Der zweitplatzierte ist Frieder Sigle von der Schreinerei Emminger in Deißlingen mit der Gesamtnote von 1,8.

Die Einzelbewertungen lauten wie folgt: Das beste Gesellenstück erstellte ebenfalls Robin Heizmann mit der Note 1,1. Die zweitbeste Note im Gesellenstück hat Frieder Sigle mit 1,3. Die drittbeste Note erreichte Julian Dieterle von der Firma Nübel Holz + Form, Aichhalden, mit 1,5 und die viertbeste Note erreichte Sarah Schanz von der Firma Wössner, Sulz, mit der Note 1,6.

Die beste Arbeitsprobe wies wiederum Robin Heizmann mit der Note 1,7 auf. Die zweitbeste erstellte Jakob Hutz von der Schreinerei Kammerer, Locherhof, mit der Note 2,4. Die beste Theorienote schaffte Robin Heizmann mit der Note 1,5, gefolgt von Sarah Schanz mit 1,6. Damit sind Heizmann, Jehle und Dieterle beim Leistungswettbewerb der Handwerksjugend vertreten.

Am Wettbewerb für gute Form des Landesinnungsverbandes, der in Stuttgart stattfindet, nimmt das Gesellenstück von Frieder Sigle teil. Rolf Kammerer freute sich auch über die Leistungen der weiteren Prüflinge.