Tobias Müller wird im Heimspiel des VfB Bösingen am Samstag gegen den TB Kirchentellinsfurt offiziell verabschiedet. Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballSelbst FV 08 Rottweil hat rechnerisch noch Chancen / Schweres Restprogramm für BSV 07 Schwenningen / VfB ist durch

Noch ist offen, wer in der Landesliga 3 die Chance erhält, sich über die Relegation doch noch den Klassenerhalt zu sichern. Selbst für den lange schon abgeschlagene FV 08 Rottweil ist dieser Strohhalm noch greifbar.

FV 08 ROTTWEIL (hor). Die Rottweiler Landesliga-Uhr tickt (noch) weiter. "Eigentlich sind wir seit drei Wochen schon abgestiegen – trotzdem sind wir es rein rechnerisch immer noch nicht, eigentlich kurios", muss Andreas Federle, Vorstandsmitglied beim FV 08 Rottweil, süffisant lächeln. In der Tat: Zwei Spieltage vor Schluss können die Nullachter den Relegationsplatz bei derzeit 21 Punkten und fünf Zählern Rückstand immer noch erreichen.

Wie ist das möglich? Das eigene 2:1 in Nehren und ausnahmslos Niederlagen der Konkurrenten, sind diese alle noch in Reichweite. Allerdings müsste in den letzten beiden Partien wirklich alles zusammenpassen, das es für den FV08 läuft. Bitter könnte es tatsächlich am letzten Spieltag werden, wenn ein Herzschlagfinale ansteht.

"Wenn wir in Holzgerlingen die 2:0-Pausenführung nicht hergeben und danach das direkte Duell gegen Darmsheim daheim gewonnen hätten, wären wir mit 26 Punkten jetzt Zwölfter. Unglaublich und unfassbar – so leicht war es wohl noch nie, vom letzten Platz an den letzten vier Spieltagen noch wegzukommen", umschreibt Andreas Federle die derzeitige Lage mit "der einmaligen Chance die wir haben, die eigentlich schon weg war". VFB BÖSINGEN (rn). Keine Frage: Der VfB Bösingen hat mit sechs Siegen aus den vergangen sieben Spielen einen tollen Schlussspurt hingelegt. Beim 2:1-Erfolg bei den Young Boys Reutlingen konnte sich Kommandogeber Uli Fischer sogar den Luxus erlauben, Stammtorhüter Sascha Vögele, Manuel Bantle, David Kopf und auch Marius Beiter zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen zu lassen.

Die drei Feldspieler kamen in der Schlussphase zum Kurzeinsatz, während Vögele beruhigt mit ansehen konnte wie sein Vertreter Patrick Vogel, der zuletzt in der Bezirksliga beim VfB II als Stürmer auflief, eine gute Leistung ablieferte. Während Vogel bei der Partie des VfB II beim SV Wurmlingen auf der Bank saß, halfen dagegen Sascha Vögele, David Kopf, Manuel Bantle und Marius Beiter mit, durch einen 2:1-Erfolg der "Zweiten" den Klassenerhalt endgültig zu sichern.

Die Analyse musste nach der Partie aber hinten anstehen – erst einmal war Feiern angesagt: "Zusammen ein Bier trinken und Spaß haben – das ist wichtig für das Zusammenwachsen der Mannschaft", betont Uli Fischer, der sich außerdem über den ersten Treffer von Fabian Müller bei dessen erstem Landesligaeinsatz in der Startelf freute.

Fischer hofft nun, dass seine Mannschaft hungrig bleibt, und blickt voraus: "Gegen Kirchentellinsfurt wollen wir unseren Fans noch einmal drei Punkte schenken, dann wären wir mit der Saison nach dem personellen Umbruch, hochzufrieden." SV ZIMMERN (mp). Ungefährdet war der 5:2-Heimerfolg gegen die jetzt als Absteiger definitiv feststehende SpVgg Freudenstadt für den SV Zimmern. "Wir hatten in der ersten Halbzeit zwar größere Probleme, weil uns mit Patrick Lauble und Timo Theurer auch zwei wichtige Spieler aus Verletzungsgründen, fehlten. Wichtig war, dass wir kurz vor der Pause noch den 2:2-Ausgleich erzielt haben", so Zimmerns Spartenleiter Erwin "Figa" Beck.

Nachdem Marius Seemann kurz nach der Pause nach schönem Zuspiel von Ilie Iordache das 3:2 für den SVZ erzielte, hatte die Beck-Elf die Partie klar im Griff. "Danach hatten wir auch mehr zuzusetzen", war für Zimmerns Spartenleiter entscheidend.

Mit den Spielen bei Tabellenführer VfL Sindelfingen und zum Abschluss gegen den Lokalrivalen VfB Bösingen stehen dem SV Zimmern zum Abschluss noch zwei interessante Aufgaben bevor. "Bei vier Punkten Rückstand auf Platz zwei können wir diese beiden Spiele auch ohne jeglichen Druck angehen und sehen, was wir am Ende noch erreichen können", sieht Erwin Beck dann auch eher die Sindelfinger als Tabellenführer und den VfL Pfullingen als Zweiter unter Zugzwang.

Im personellen Bereich gibt es beim SV Zimmern zu vermelden, dass sich Marc Agymang zum Saisonende abgemeldet hat. Agymang wird sich beruflich im Raum Stuttgart niederlassen und dort dann künftig vermutlich dem Landesligisten TSV Münchingen (Staffel 1) anschließen. Vom Lokalrivalen FV 08 Rottweil wird aller Voraussicht nach Blerim Nuhiji wieder zum SVZ zurück kehren. "Wir müssen zwar noch die Ablöse-Modalitäten klären, aber Nuhiji hat erklärt, wieder zu uns kommen zu wollen", so Zimmerns Spartenleiter. BSV 07 SCHWENNINGEN (yr). Der BSV 07 Schwenningen musste vor Pfingsten zwar in doppelter Hinsicht einen Dämpfer hinnehmen, dennoch besteht weiterhin die Chance, noch den Relegationsplatz zu erreichen. Das mit Spannung erwartete Urteil zum Spielabbruch gegen die Young Boys Reutlingen kam Stunden vor der schweren Heimpartie gegen den VfL Pfullingen zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Aus Sicht des BSV sind da einige Ungereimtheiten drin, wolle man prüfen, ob man dagegen Einspruch einlegt.

Dennoch lieferte die Mannschaft von Trainer Djordje Vasic ein gutes Spiel ab. Trotz eines Chancenplus der ambitionierten Gäste kamen die nur per Elfmeter zur knappen Führung, so dass für den BSV Schwenningen ein Remis in Reichweite lag. Ärgerlich aus Sicht von Vasic, dass der Schiedsrichter nach einem Foul an Daniel Horne kurz vor Schluss keinen Strafstoß gab. "Daniel sagte mir, er ist von seinem Gegenspieler klar am Fuß getroffen wurden." Insgesamt zeigte er sich mit dem Auftritt zufrieden: "Die Leistung hat gestimmt, was nicht stimmte war das Ergebnis".

Trotz der Tiefschläge gab es auch Positives für die Vasic-Truppe. Neuzugang Marco Pavlin, der ab der 46. Minute zu seinem ersten Einsatz kam, entpuppte sich als echte Verstärkung für den BSV. Die Abwehrarbeit hat wieder funktioniert, auch wenn die nur durch eine enorme Laufbereitschaft und bedingungslosen Einsatz auf einem hohen Niveau gehalten werden kann.

Dazu müssen die Schwenninger nun auch in Freudenstadt, bei der bereits abgestiegenen SpVgg am Samstag bereit sein, um endlich wieder einen "Dreier" verbuchen zu können, der enorm wichtig ist. Sonst kann der BSV für die Bezirksliga planen. Djordje Vasic hat zudem seine Bereitschaft signalisiert, dass er als Trainer des BSV Schwenningen weiter machen würde und geht auch davon aus, dass dies in letzten Gesprächen auch so geklärt werde.