Der Youngster im Team sorgt für die Show – und nicht nur das: Marcus Bonfanti lebt gestern Abend in der Stallhalle die dreckig-laute Bluesrock-Variante. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Jazzfest: 600 Gäste feiern Ten Years After

Nicht nur einmal gibt es gestern Abend diesen Spruch: "40 years later" wird die Stallhalle für Bluesrock-Fans zur Zeitmaschine. Beim Jazzfest zu Gast sind "Ten Years After" – in Ehren ergraut und kein bisschen müde.

Rottweil. Sie haben am Vorabend schon ein bisschen Jazzfest-Luft geschnuppert, und was am Freitag von der Vorgruppe nach hinten dringt, wird sie beeindruckt haben: Die Jeff-Jensen-Band sorgt mit unverkrampftem, harten Bluesrock für mächtig Druck und gute Laune bei den gut 600 Besuchern.

Die sind aber vor allem wegen der Legende gekommen. "Ten Years After" bringt – übrigens bereits gut 50 Jahre nach Gründung – ein bisschen Woodstock in die Stallhalle und die Erinnerung an frühe Konzertbesuche, Schulfeten und die Hymne "Going Home". Je nach Alter jedenfalls. Bei manchem Besucher ist es die Erinnerung ans elterliche Plattenregal. Und so ist das Quartett auch ein bisschen aufgestellt. Chick Churchill abgeklärt am Keyboard, dem er dann doch noch ein paar dreckige Orgelsounds entlockt, Ric Lee zuverlässig hinter seinem Drumset und, da geht es schon stramm auf die 23 Uhr zu, mit einem energiegeladenen Solo, Colin Hodgkinson, ein alter Bekannter aus verschiedenen Projekten am Bass, bei "Ten Years After" aber ein Rookie wie Marcus Bonfanti. Der Youngster rockt die Halle. Unermüdlich. Laut. Präsent. Druckvoll. Und die Oldies ziehen mit. Sie verstecken sich nicht hinter dem großen Namen, sondern legen den Besuchern rund zwei Stunden mächtig was auf die Ohren. Auch 40 Jahre später noch.