Ilie Tatarciuk bricht durch. Der RC Rottweil war auch in Hannover nicht aufzuhalten und steht erneut im Endspiel um den DRV-Pokal. Rechts Martin Ross und Fabian Schüler von den "Schwarz-Gelben" Foto: Rudolf

Rugby: Im DRV-Pokal gelingt Team von Trainer Steve Ball 22:13-Halbfinalsieg gegen SG Odin/Döhren.

Die Sensation ist gelungen: Der RC Rottweil schafft den Einzug in das Finale um den Rugby-Ligapokal. In Hannover spielte sich vor 200 Zuschauern ein spannendes Halbfinale gegen die SG Odin/Döhren ab, das die RCR‘ler mit 22:13 für sich entscheiden konnten.

Gegner des RC Rottweil im Finale ist das Team von StuSta München, das in Berlin die favorisierten RC Berlin Grizzlies mit 44:0 niederrang. In Hannover hielt sich keiner der Halbfinalisten lange mit "abtasten" auf. Vom Ankick an war Feuer in der Partie und die Anfangsminuten gehörten klar der SG Odin/Döhren.

Deren offene Gedränge beschäftigten immens die Gäste, blieben jedoch immer wieder an der kämpferischen Defensive des RCR hängen. Mit schnellen, weiten Bällen wurde das Spiel verlagert. Das Offensivkonzept beim Heimteam passte und den Sturmlauf auf das eigene Malfeld konnten die „Schwarz-Gelben“ mehrfach nur durch Abseitspositionen unterbrechen. Die folgenden Straftritte konnten aber nicht verwandelt werden.

Nach etwa zehn Minuten hatten sich die RCR’ler im Mittelfeld mehr und mehr Chancen erarbeitet und gute Meter in Richtung Hälfte der SG Odin/Döhren gemacht. Die taktischen Vorgaben der „Schwarz-Gelben“ konnten sich immer besser durchsetzen und das Ballgeschehen vors Malfeld der Niedersachsen verlagert werden. Nach einer Viertelstunde kam der RCR nach zwei Gedrängen und anschließender Öffnung auf die Drei-Viertel-Reihe durch Antoine Nnana zum ersten Versuch, der die 5:0-Führung des RCR brachte.

Postwendend musste man aber nach einem Straftritt wegen hohen Tackles das 3:5 hinnehmen. Die Rottweiler legten nach und konnten durch energische Sturmangriffe das Spiel wieder in die Hälfte der Gastgeber verlagern. Mitte der ersten Halbzeit gelang Hakler Lucian David mit einem Angriff nach gewonnener Gasse und mehreren offenen Gedrängen der zweite Versuch (3:10).

In der zweiten Hälfte verlief das Spiel genauso intensiv wie im ersten Durchgang. Beide Mannschaften strebten danach, ihr Punktekonto zu erhöhen und beschäftigten den gegnerischen Sturm mit schnellen weiten Bällen, um das Spiel zu verlagern. Rottweil setzte weiter auf körperbetontes Spiel und konnte sich mit seinem dominanten Sturm in der Hälfte der Gäste festbeißen, den Vorsprung ausbauen: Zuerst war es der 3.-Reihe-Stürmer Robert Lehmann, der nach einer Gasse mit seinen Kameraden den Gegner ins Malfeld schob und zum 15:3 ablegte. Danach konnte 1.Reihe- Stürmer Swen Engelhardt den vierten Versuch für sein Team legen (20:3). Vorausgegangen waren nach einer Gasse mehrere offene Gedränge mit Richtungswechseln. Schlussspieler Costi Croituru gelang die Erhöhung auf 22:3.

In den anschließenden Minuten hätte der RCR die Führung ausbauen können, ja müssen. Doch nach einigen Passfehlern und unkontrollierten Bodenkicks der RCR’ler kamen die Niedersachsen wieder ins Spiel. Nach zwei missglückten RCR-Angriffen verkürzten die Gastgeber auf 13:22. Die Schlussminuten gehörten aber den Schwarzwäldern, die mit allen verfügbaren Kräften den Gegner in dessen Hälfte hielten und so den umjubelten Einzug ins Pokalfinale feiern konnten.

RC Rottweil: Gabriel Jäger, Lucian David, Swen Engelhardt, Petre Ababei, Markus Brausam, Noah Volkers, Michael Oswald, Robert Lehmann, Markus Wiener, Volker „Paule“ Frick und Julian Dupont (alle Sturm); sowie Marian Toader, Stephan Holpp, Tobias Oswald, Antoine Nnana, Fabian Schüler, Costinel Croituru, Leonard Holpp und George Patrascu (alle Verbindung und Drei-Viertel).

Steve Ball (Trainer RC Rottweil):

"Es war ein Spiel auf Augenhöhe und meine Mannschaft ist der verdiente Sieger. Wir waren die bessere Mannschaft und stehen im Finale. Ein meist faires Spiel mit Härte, Athletik und Dynamik. Wir haben uns zu Spielbeginn etwas schwer getan, waren nervös und wollten mit dem Kopf durch die Wand. Nach dem ersten Versuch fanden wir besser zusammen und dominierten dann über weite Strecken dieses Halbfinale. Der Sturm hat in den Gedrängen und bei den Gassen souverän agiert und drei unserer vier Versuche gelegt. Alle Spieler haben eine tolle kämpferische und spielerische Leistung gebracht, die auch beim Gegner große Anerkennung fand."

Swen Engelhardt (1. Reihe-Stürmer):

"Mit dem Sturm haben wir die Partie dominiert und konnten so auch die drei Sturm-Versuche legen. In der Drei-Viertel-Reihe hat das Zusammenspiel gut geklappt. Das geschlossene Spiel nach vorne kann aber insgesamt noch besser werden. Dann steigt auch die Chancenanzahl. Die beiden generischen Versuche hätten wir verhindern müssen. Aber: Alle haben zusammen souverän das Finale erreicht, und das zum vierten Mal in Folge. Wir wollen nun endlich den Pokal!"