In Rottweil ist am Montagabend die Aral-Tankstelle überfallen worden. Foto: Danner

Mann bedroht am Montagabend Angestellte mit Elektroschocker und greift in Kasse. Polizei sucht nach Zeugen.

Rottweil - Die Aral-Tankstelle in der Tuttlinger Straße in Rottweil ist am Montagabend überfallen worden. Der Täter ist ein noch unbekannter Mann.

Nach Angaben der Polizei hatte der Räuber die Verkaufsräume der Tankstelle gegen 20.30 Uhr betreten. Er bedrohte die Angestellte mit einem Gegenstand. Dabei handle es sich möglicherweise um einen Elektroschocker, heißt es in der Polizeimitteilung weiter. Er forderte die Bargeldeinnahmen und eine Schachtel Zigaretten.

In der Folge trat der Unbekannte demnach hinter die Kassentheke, griff in die geöffnete Kasse und entnahm einige Geldscheine. Zudem nahm der Mann die Zigarettenschachtel an sich, die auf der Theke lag. Er verließ anschließend den Verkaufsraum und flüchtete zu Fuß in unbekannte Richtung.

Die Angestellte blieb nach Angaben der Polizei unverletzt. Der Tatverdächtige sprach Deutsch ohne Akzent und ist etwa 20 bis 30 Jahre alt. Er trug am Montagabend eine helle Jeans, eine dunkle Jacke und eine Wollmütze mit einem Muster. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise zu verdächtigen Personen oder zu Fahrzeugen, die Zeugen am Montagabend im Umfeld der Aral-Tankstelle wahrnahmen, oder Hinweise zur Fluchtrichtung des Räubers nimmt das Revier Rottweil unter Telefon 0741/47 70 entgegen.

Konzern bereitet Mitarbeiter auf brenzlige Situationen vor

Die Aral-Tankstelle hatte gestern wieder geöffnet. "Es muss weitergehen, klar", sagte der Tankstellenpächter auf Nachfrage unserer Zeitung. Solch ein Überfall sei in seiner Tankstelle vor rund 25 Jahren zum letzten Mal vorgekommen.

Detle f Brandenburg, Pressesprecher von Aral, erklärt, dass die Mitarbeiter von Tankstellen in Schulungen auf Überfälle vorbereitet würden. Dabei geht es um die Frage, wie Betroffene am besten auf solch brenzligen Situationen reagieren – um ihr Leben und ihre Gesundheit zu schützen sowie Risiken zu vermeiden. Das ist das oberste Ziel.

Zudem stelle Aral Tankstellen-Mitarbeitern, die einen Überfall miterlebt haben, psychologische Betreuung zur Verfügung. Denn solch ein Erlebnis könne drastische Folgen haben, sagt Brandenburg. Jeder reagiere anders darauf. Aber mit Waffengewalt bedroht zu werden, könne "schwer an die Nieren gehen".

Aral versucht darüber hinaus, Tankstellen entsprechend zu sichern. In der Regel seien sie kameraüberwacht, erklärt Detlef Brandenburg. Zu dem sei klar, dass der Bargeldbestand eine gewisse Summe nie überschreite. "Insofern lohnen sich solche Überfalle nicht so sehr", sagt der Pressesprecher.

Die Vorsichtsmaßnahmen sollen eine Hürde für potenzielle Täter darstellen. Die Polizei bestätigt, dass die Zahl der Tankstellenüberfälle aufgrund der Sicherungsmaßnahmen zurückgeht. Gleichwohl weiß Brandenburg auch: "Gegen kriminelle Energie ist kein Kraut gewachsen." Und Tankstellen könnten schließlich nicht zu Festungen ausgebaut werden. Ein Restrisiko bleibt.