Der Kugelschreiber verschwindet fast in den Rissen, so tief sind sie. Markierungen weisen darauf hin. Foto: Hauser

Schäden auf Strecke zwischen Neufra und Wellendingen. Straßenbauamt will demnächst  mit Sanierung beginnen.

Rottweil-Neufra - Man sollte meinen, zwei Jahre seien nicht wirklich viel. Dennoch weist der neue Radweg zwischen Neufra und Wellendingen schon deutliche Gebrauchsspuren und sogar tiefe Risse auf.

Seit gut zwei Jahren gibt es den Radweg zwischen Neufra und Wellendingen. Der Bau hatte viel Aufsehen erregt, da die Verbindung lange geplant war und die Umsetzung sowie die gleichzeitige Sanierung der Kreisstraße den Verkehr Richtung Wellendingen deutlich erschwerte. Doch nun durchziehen bereits tiefe und lange Risse den einst 492.000 Euro teuren Verbindungsweg für Radfahrer. Darüber hinaus stechen den Radlern grellrote Markierungen und Umkreisungen im Bereich der Schäden ins Auge. Was hat das zu bedeuten? Und wie können solche – zum Teil für Radler gefährlichen Schäden – nach nur zwei Jahren entstehen?

Eine Erklärung dafür hat das Straßenbauamt im Landkreis Rottweil, der für den Radweg zuständig ist. Der Behörde sind die Schäden bekannt, sie sollen demnächst beseitigt werden. Schon beim Bau in den Jahren 2012/13 sei bekannt gewesen, dass solche Risse und Rillen nach einiger Zeit entstehen könnten, erklärt Joachim Hilser, stellvertretender Leiter Hilser.

Grund dafür sei der Hügel, der sich links neben dem Radweg erhebt. Dieser Hügel enthält Gips, der bei Feuchtigkeit und Nässe treibt. Das führe dazu, dass das Volumen des Berges vergrößert und somit der Druck auf den Weg erhöht wird. Die Folgen dieses Vorgangs sind dann die Straßenschäden, die sich in tiefen Rissen auswirken.

Solche Schäden könne es alle paar Jahre geben, befürchtet Straßenbauamtsleiter Gerold Günzer. Diese Möglichkeit habe man beim Bau aber in Kauf genommen, sagt Hilser. Aus Sicht des Kosten-Nutzen-Verhältnis sei dies die sinnvollere Bau-Variante des Baues gewesen.

Selbst mit einer eingebauten Betonplatte oder dem Bau einer kleinen Brücke im Bereich des Hügels hätten die Schäden lediglich verzögert, aber nicht vermieden werden können. "Die Risse sind nur als eine Vorstufe einer Verformung zu betrachten", erklärt Günzer.

Derzeit fallen die Schäden noch unter die Garantie, wie man sie etwa von neu gekauften Elektrogeräten kennt. Die Baufirma, die den Radweg gebaut hatte, wird sie beheben. Das soll durch das Ausgießen der Risse und Auskerbungen geschehen.

Die Garantiezeit betrage fünf Jahre, danach übernimmt der Baulastträger, also der Landkreis, die Reparaturen. Wie teuer diese sind, kann Gerold Günzer nicht sagen.

Die roten Markierungen hat übrigens seine Abteilung angebracht. Sie dienen zur Warnung und somit zum Schutz für die Nutzer des 2,7 Kilometer langen und 2,50 Meter breiten Radwegs. Damit diese nicht überrascht werden von den Rissen im Boden.