Für Hannes Friedrich (rechts) und den FV Rottweil wird es höchste Zeit, den Konkurrenten den Ball und die Punkte abzujagen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Luft in Landesliga wird dünner. Größte sportliche Krise der letzten 20 Jahre.

Wohin geht der Weg des FV 08 Rottweil? Sieben Spieltage vor Saisonende stehen die Nullachter auf dem vorletzten Platz und stecken in ihrer größten sportlichen Krise der letzten 20 Jahre. Trainer Udo Leopold: "Wir stehen jetzt wirklich mit dem Rücken zur Wand", weiß er, was die Stunde geschlagen hat.

Die Gründe sind einfach: 16 Jahre nach dem Aufstieg mit sogar vier Verbandsliga-Jahren steht der FV08 am Abgrund. "Da hilft kein lamentieren und ich schaue nicht mehr zurück, wie die Spiele gegen Zimmern und Nagold gelaufen sind. Nur eines hat mir Fragezeichen auf die Stirn geworfen: Warum wir innerhalb von 42 Stunden zweimal spielen mussten. In Nagold haben wir das 0:0 zur Pause noch gut gehalten, danach ging uns einfach die Kraft aus", machte er seinen Jungs keinen Vorwurf. Doch es hilft alles nichts: Sechs Begegnungen ohne dreifachen Punktgewinn, die Gefahr wächst. "Mit jeder Niederlage werden es weniger Spiele", so Leopold.

Am Samstag kommt es zum Kellerderby gegen Schlusslicht SF Salzstetten. Nicht auszudenken, wenn der FV Rottweil da nicht gewinnen sollte. Mit Weitblick scheinen es viele Fans der Nullachter sogar zu ahnen – oder zu befürchten: Am letzten Spieltag könnte es beim FC Rottenburg am 8. Juni zu einem echten Endspiel um den Klassenerhalt bekommen. Harte Aufgaben, jedoch mit einem Vorteil: Gegen direkte Konkurrenten hat es der FV 08 Rottweil noch selber in der Hand den Super-Gau abzuwenden.

Allerdings steht die Mannschaft in der Pflicht. Mit dem Ausfall von Simon Kläger "trifft es uns schon schwer", so Leopold. Nun kommt Maxi Schwenke mit Hüftproblemen dazu. "Die personellen Alternativen gehen aus, deswegen muss sich jeder Spieler nochmals besonders reinhängen." Dabei bräuchte der ein oder andere dringend noch eine Verschnaufpause. "Die, die am Limit spielen, müssen trotzdem weiter Vollgas geben. Ich für meinen Teil beschäftige mich natürlich sehr intensiv mit der Situation, weil für mich das Prinzip gilt: Von einem Spiel zum nächsten alles geben und versuchen, endlich wieder einen dreifachen Punktgewinn einzufahren. Solange wir alle Möglichkeiten haben, den Klassenerhalt zu schaffen, werden wir alles dafür geben und ich werde als Trainer keinen Gedanken daran verschwenden, aufzugeben."