Die Parkpocket-Pioniere (von links) Karolin Bader, Marius Schneider, Benedikt Bergander und Stefan Bader (Geschäftsführer) segeln jetzt mit ihrem Startup-Unternehmen unter der Flagge von Continental. Foto: Parkpocket Foto: Schwarzwälder-Bote

Deal: Continental übernimmt das Startup Parkpocket, das eindeutig eine Rottweiler Handschrift trägt

Wie find’ ich schnell und unkompliziert einen Parkplatz? Diese auch in ihrem Bekannten- und Freundeskreis oft gestellte leidige Frage animierte die Rottweiler Geschwister Stefan und Karolin Bader im Herbst 2013 dazu, die Internetplattform "Parkplatz gesucht" zu gründen.

Rottweil. Zwei Jahre später qualifizierte sich das daraus entwickelte Parkpocket "made in Rottweil" als CODE_n15 Finalist auf der CeBIT für den Einstieg eines starken Geschäftspartners: Die GFT Technologies (Branchenspezialist für die internationale Finanzindustrie) engagierte sich mit rund einer halben Million Euro. "Die eingesetzte Technik und das hoch motivierte Team zeigen, dass wir noch viel erwarten können", sagte der damalige GFT-Geschäftsführer des im Tec-Dax notierten Unternehmens, Ulrich Dietz, zur ersten Beteiligung im Startup-Sektor.

Das in München in einem größeren Team etablierte Startup, in das auch Telefónica Deutschland investierte, wurde jetzt vom Automobilzulieferer Continental übernommen. Die entwickelte App, mit der Autofahrer in Echtzeit freie Parkplätze – beispielsweise in Parkhäusern – auffinden können, soll die Mobilität im Alltag effizienter gestalten helfen. Auch durch Auskünfte über Preise, Öffnungszeiten und Ladestationen für Elektroautos. Mit solchen Informationen wird dann der Parkpreis berechnet und eine Navigation zu freien Stellplätzen angeboten.

Das passt ins Konzept des Dax-Unternehmens Continental: Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen setze man zunehmend auf innovative Mobilitätslösungen, lässt Jürgen Schweiger, Vice President Intelligent Transport Systems bei Continental, wissen.

Den Erlös des vor wenigen Tagen vollzogenen Übernahmedeals – Summen werden keine genannt – teilen sich die beiden Hauptinvestoren und die Gründer.

Für Geschäftsführer Stefan Bader und die weiteren "Startupler" der ersten ,Karoline Bader, Benedikt Bergander und Marius Schneider – allesamt Rottweiler Abiturienten –, geht es jetzt mit der Marke Parkpocket weiter unter dem Dach von Continental. Bisher sind die Lösungen auf Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz fokussiert. Mit Continental soll der Bereich Smart Parking europaweit befördert werden. Darüber hinaus will das Rottweiler Quartett mit einem wieder größeren Parkpocket-Team den datenbasierten Service möglichst noch um weitere Qualitäten erweitern.

Die hochspannende Unternehmensgeschichte gehe nun auf einer neuen strukturellen Ebene weiter, sagt Stefan Bader am Telefon etwas hektisch. Schnell muss er auch an diesem Tag sein. Der Fahrplan beim Weg von München zur IAA nach Frankfurt ist nämlich ebenfalls eng getaktet.