Die Gäubahn. Foto: Hopp

Sicherheitsrisiko. Bündnis will frei werdende Mittel für Ausbau der Nord-Süd-Strecke verwenden.

Kreis Rottweil - "Schockiert" von den neusten Entwicklungen in Sachen Stuttgart 21 fand die seit langem best-besuchte Versammlung von Pro Gäubahn Tuttlingen und Pro Gäubahn Bodensee/Konstanz statt, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses von S 21-Gegnern.

Henrich Tiessen (Konstanz) fasste zu Beginn zusammen: Im Frühjahr sei beim Abriss des Südflügels des Stuttgarter Hauptbahnhofs ein Pfeiler auf Gleis 15 und 16 gefallen. Eine Frau wurde verletzt. Seitdem ist dreimal ein Zug wegen der Stuttgart-21-Bauarbeiten entgleist, sagte er. Der Bahnverkehr sei wegen S 21 zu einem massiven Sicherheitsrisiko geworden. Zudem kam vorige Woche ein Gutachten an die Öffentlichkeit, dass zeigt, dass der Brandschutz im Tiefbahnhof weiter mangelhaft und so nicht genehmigungsfähig ist.

Bei einem Brand im Tunnel würden die flüchtenden Fahrgäste einem Erstickungsrisiko ausgesetzt, weshalb jetzt praktisch das Gesamtprojekt Stuttgart 21 komplett neu geplant werden muss, meinte Andreas Frankenhauser (Tuttlingen). Seiner Meinung nach würde dies die Gesamtkosten auf über 15 Milliarden Euro treiben. Dieses Geld würde aber keiner der Projektpartner auf den Tisch legen, weshalb das Projekt nicht mehr fortgesetzt werden könne. Pro Gäubahn fordert darum nach eigenen Angaben einen sofortigen Projektabbruch.

"Wir hoffen deshalb, dass Stuttgart 21 bis Weihnachten rechtlich verbindlich eingestellt werden kann", sagte Tiessen. "Das bei Projektabbruch frei werdende Geld wollen wir für die Gäubahn verwenden."