Thema des Abends: "Inklusion – Wunsch und Wirklichkeit"

Rottweil. Seit gut zwei Jahren vollzieht sich unter dem Oberbegriff der "Inklusion" ein konfliktträchtiger, weit reichender, aber allgemein kaum wahr genommener gesell-schaftlicher Wandel. Mit einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, 27. Oktober, ab 19 Uhr in der Lebenshilfe-Werkstatt Saline (Saline 16) möchte die Rottweiler Lebenshilfe das Thema mehr ins öffentliche Licht rücken.

Viele haben von dem Begriff der Inklusion zwar schon gehört, können damit aber nichts anfangen. Wenn überhaupt, dann wird er der Behindertenpädagogik zugeordnet und somit als Randthema abgetan. Das ist eine fatale Fehleinschätzung, heißt es in der Ankündigung.

Mit der Unterzeichnung der Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung der Vereinten Nationen am 26. März 2009 ist die Bundesrepublik Deutschland eine (Selbst-)Verpflichtung eingegangen, die einen generellen gesellschaftlichen Wandel eingeleitet hat.

Bei der Überführung der Grundsatzpositionen der Konvention in nationales Recht wurde schnell klar, dass hier ein Konfliktfeld entstanden ist, das tief in die gesellschaftlichen Strukturen eingreift. Der zentrale Begriff der "Inklusion" geht davon aus, dass sich bestehende gesellschaftliche Systeme so ändern müssen, dass sie den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung gerecht werden.

Die Rottweiler Lebenshilfe hat sich vorgenommen, durch eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Inklusion – Wunsch und Wirklichkeit", die wichtigsten Aspekte des komplizierten Themas durch erfahrene "Praktiker" beleuchten zu lassen, zusammen mit Interessierten zu erörtern und so etwas Orientierungshilfe zu geben.

Es ist gelungen, Thomas Stöppler, den Vorsitzenden des Landesverbandes Sonderpädagogik und Leiter des Seminars für Didaktik und Lehrerbildung Stuttgart, Rudi Sack, Geschäftsführer des Landesverbandes der Lebenshilfe, Bernd Hamann, Sozialreferent des Landkreises Rottweil, Holger Klein, Geschäftsführer der Zollernalb-Werk- und Wohnstätten und Susanne Wagner, Leiterin der Gustav-Werner-Schule, für das Podium zu gewinnen. Sie werden ihre Positionen vortragen und diskutieren.