RingenTabellenführer AV Sulgen steht beim VfL Neckargartach auf dem Prüfstand
Von Lothar Herzog
Der AV Sulgen ist durch die beiden Siege am Doppelwettkampfwochenende von der Rolle des Jägers in die des Gejagten geschlüpft. Zeit, die in dieser Saison erstmals errungene Tabellenführung zu genießen, bleibt kaum.
Der "Platz an der Sonne" ist in Neckargartach gefährdet. Und die mehrfache Konkurrenz lauert nur auf einen Ausrutscher der Stich-Zehn. Nach der SG Weilimdorf und dem TSV Ehingen steht mit dem VfL Neckargartach innerhalb einer Woche der dritte schwere Kampf in Folge an. Mit den Heilbronner Stadtteil-Ringern wartet nicht nur ein weiterer Meisterschaftskandidat auf die Sulgener.
Vor Rundenbeginn wurde das VfL-Team in Expertenkreisen als Titelaspirant Nummer eins gehandelt. Mit Ausnahme des Patzers zum Saisonauftakt gegen die KG Baienfurt, als es durch zwei unbesetzte Gewichtsklassen eine unnötige 0:40-Niederlage gab, ist die Zehn von Trainer Marcus Mackamul dieser Vorhersage nachgekommen.
Allerdings resultieren die bisherigen drei Siege ausnahmslos gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, die um den Klassenerhalt kämpfen. Und selbst da wurde deutlich, dass die Unterländer auch so ihre Schwächen haben. Auf der anderen Seite verfügen sie aber mit Valentin Lupu, Andrej Puscas, Julian Meyer, Aliaksandr Matyl und Weltmeisterschaftsteilnehmer Eduard Popp über fünf zuverlässige Siegringer in ihren Reihen, die meist einen "Vierer" mitbringen
Es bedarf somit einer großen Kraftanstrengung, diese Mannschaft auf der Matte zu besiegen. Es wird sich zeigen, wie sich die VfL-Riege gegen Spitzenteams wie Sulgen, Weilimdorf und Ehningen schlagen wird. Für letztere beide Vereine, die sich im Schönbuch gegenüberstehen, ist es sicherlich von Vorteil, dass die Schwarzwälder zuerst in Neckargartach ran müssen. Der Kampf findet um 19.30 Uhr in der Römerhalle statt.
Der AV Sulgen II bestreitet am heutigen Freitag um 20.30 Uhr in der Festhalle Sulgen einen Heimkampf gegen Mitaufsteiger SV Fellbach. Die Ringer von der nordöstlichen Stadtgrenze Stuttgarts rangieren punktgleich hinter den Sulgenern auf Platz drei, haben aber den stärksten Gegner und Titelfavoriten SC Korb (10:22) schon hinter sich. Durch die beiden Siege beim Doppelkampf und jetzt acht Pluspunkten können die Sulgener ohne Druck die kommenden Aufgaben angehen.
Zwar besitzt die Gästestaffel vier Hochkaräter, darunter der einige Jahre für den AV Sulgen ringende Murtuz Magomedov. Dennoch wäre es dem KVA Remseck jüngst beim 18:20 in Fellbach beinahe geglückt, die Punkte zu entführen.
Dass die Sulgener Oberliga-Reserve einen Tag früher ringt als die „Erste“, hat eher Nachteile denn Vorteile. Sollte kurzfristig ein Ringer aus dem Oberligateam ausfallen und durch einen Akteur aus der „Zweiten“ ersetzt werden, wird der Einzelkampf in der Landesliga als verloren gewertet.
